2.Korinther 10,1-18
Heutige Bibellese:
Micha 1,1-4,14 / 2.Korinther 10,1-18 / Psalm 39,1-14 / Sprüche 21,28-29
In Korinth waren Leute aufgetreten, die behaupteten, Paulus würde nach dem Fleisch leben (V.2). Obwohl wir im Fleisch leben, d.h. in dem Leib des Fleisches, den wir seit Adam her haben, leben wir doch nicht mehr nach dem Fleisch, d.h. nach der adamitischen Natur, die von Lüsten, Begierden und anderen Sünden bestimmt wird. Für einen Christen ist es normal, nach dem Geist zu leben (Röm 8,4)! Doch hier geht es eigentlich nicht um das Leben, sondern um den Kampf. Jeder Diener Christi wird in den Kampf verwickelt, sei es bei evangelistischer Arbeit oder bei der Bekämpfung böser Lehren, die in die Gemeinden eindringen bzw. eingedrungen sind. Immer geht es darum, Bollwerke zu zerstören und alles, was sich der (reinen) Erkenntnis Gottes in den Weg stellt (V.4-5). In diesen Situationen wird der Christ auf die Probe gestellt, für welche Waffen er sich entscheidet. Auch fleischliche Waffen können sehr effektiv sein. Begabte Redner z.B. verstehen es, mit Witz, Argumenten, Spott, Übertreibungen etc. die Menschen für ihre Ziele zu gewinnen. Aber solch menschliche Waffen sind für den geistlichen Kampf völlig ungeeignet! Paulus wählte daher einen anderen Weg: Gehorsam gegenüber dem Wort Christi und das Mittel der Zucht: allen Ungehorsam zu strafen (V.5-6; vgl. auch die geistliche Waffenrüstung in Eph 6,10-20, wo weitere bedeutende „Kampfmittel“ genannt werden).
Vers 15 macht darauf aufmerksam, wie sehr der Wirkungskreis eines Dieners von dem Glaubensstand „seiner Schafe“ abhängt. Solange die Korinther im Glauben schwach waren, musste Paulus sich verstärkt um sie kümmern und konnte sich nicht der Evangelisation neuer Gebiete widmen. Das gilt bis heute. Starke Glaubende benötigen dagegen nur wenig Aufmerksamkeit ihrer Hirten, die dadurch für andere Aufgaben(bereiche) frei werden. Unser Glaubenszustand ist daher keine „Privatsache“, sondern kann (wenn er schlecht ist), die Arbeit im Reich Gottes hemmen!