2.Korinther 9
Heutige Bibellese:
Jesaja 66,1-24 / 2.Korinther 9,1-15 / Psalm 38,1-23 / Sprüche 21,27
Auch das freiwillige Geben ist ein wichtiger Dienst für die Heiligen (V.1). Diesbezüglich hatten die Korinther einen guten Anfang gemacht und Paulus hatte ihre Bereitwilligkeit gegenüber den Mazedoniern gerühmt (V.2). Ihr Eifer hatte auch die Mazedonier zu selbstlosem Geben – sogar über Vermögen (8,3) – angespornt und inzwischen hatten sie die Glaubenden in Achaja mit ihrer Hingabe übertroffen. Da Paulus einige Glaubende aus Mazedonien, die die Gelder der Mazedonier verwalteten, mitbringen würde, bestand die Gefahr, dass die Korinther beschämt dastehen würden, wenn sie ihrerseits nicht weiterhin segensreich geben würden (V.4-6). Es ist nicht nur wichtig, gut zu starten, sondern auch gut weiterzumachen – sowohl im Geben wie auch in allen anderen Diensten des Reiches Gottes!
Interessant ist, dass Paulus zuerst das Beispiel der Korinther vorstellt, um die Mazedonier zum Geben zu ermuntern und schließlich umgekehrt die träge gewordenen Korinther durch die Hingabe der Mazedonier neu anzuspornen versucht. Man könnte ein solches Vorgehen als „niedere Beweggründe“ verurteilen. Doch es war der Geist Gottes, der den Apostel zu diesem Vorgehen inspirierte. Wir brauchen daher kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn wir erzählen, was die Gnade Gottes in anderen bewirkt hat. Oft sind konkrete, praktische Berichte viel besser geeignet, die Herzen der Zuhörer zu bewegen als „theoretische Abhandlungen“ über das gleiche Thema!
Ein Christ kann nur weitergeben, was er selbst von Gott empfangen hat (V.8-9). Und so lenkt Paulus am Ende seiner Ausführungen die Blicke der Leser bzw. Hörer auf die unaussprechliche Gabe Gottes (V.15). Die größte Gabe Gottes ist sicher sein „eingeborener Sohn“, Jesus Christus (Joh 3,16). Doch lesen wir im NT noch von anderen Gaben Gottes (die allerdings mit der Gabe des Sohnes in Zusammenhang stehen): z.B. vom Heiligen Geist, der eine Gabe Gottes für diejenigen ist, die ihm gehorchen (Apg 5,32) oder die Gabe des ewigen Lebens (Röm 6,23).
Gottes Gabe übertrifft alles und wir können ihm dafür nur ewig danken (V.15)!