1.Samuel 20,1-13.29

Mai 29

Heutige Bibellese:

1.Samuel 20,1-21,16 / Johannes 18,1-27 / Psalm 119,97-112 / Sprüche 16,1-3


David war kein sündloser Mensch. Dennoch hatte er sich nichts zuschulden kommen lassen, was Sauls Mordabsichten ihm gegenüber hätte rechtfertigen können (V.1). Darin glich er dem Herrn Jesus, der auch ohne Ursache gehasst wurde (Joh 15,25). Jonatan bezweifelte, dass Saul David wirklich töten wollte, doch David war sich sicher, dass er dem Tod nahe war (V.2-3). Jonatan zeigte mit seinem Angebot, alles für David zu tun, was dieser begehrte (V.4), echte Hingabe und erwies sich als wahrer Freund:

[...] mancher Freund ist anhänglicher als ein Bruder. (Spr 18,24)

Leider reichte seine Anhänglichkeit später nicht so weit, auch die Verwerfung Davids zu teilen und mit ihm zusammen zu fliehen. Das führte später dazu, dass Jonatan zusammen mit Saul im Kampf gegen die Philister fiel. Dagegen wurden die Männer, die David auf seiner Flucht begleiteten und unterstützten (die „Helden“), später, als David König war, Heerführer (vgl. 1.Chr 11,10-47; 27,1-15). Auch uns ermahnt der Heilige Geist, dass das Teilen der Leiden Christi notwendig ist, um in der Zukunft an dessen Herrlichkeit teilzuhaben.

Wenn aber Kinder, so auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir anders mitleiden, auf dass wir auch mitverherrlicht werden. (Röm 8,17; Elb)

Das in V.13 mit „ziehen lassen“ übersetzte Wort bedeutet auch „freisetzen“, „aus dem Dienst entlassen“. (Für das offizielle Beurlaubungsgesuch in Vers 29, „Lass mich doch gehen!“, steht das gleiche Verb wie in Vers 13. David war ja von Saul fest als Heerführer angestellt und fühlte sich seinem Arbeitgeber verpflichtet.)

Wie ernst nehmen wir unsere Dienstpflicht? Nutzen wir die Dienstzeit auch für Privatangelegenheiten wie z.B. Internetrecherchen? Jonatan, der Kronprinz, versprach David nun, dass er ihn „offiziell“ entlassen würde und er dann in Frieden weggehen könne.


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