1.Samuel 18,6-30

Mai 28

Heutige Bibellese:

1.Samuel 18,5-19,24 / Johannes 17,1-26 / Psalm 119,81-96 / Sprüche 15,33


Davids militärische Erfolge erregten Sauls Neid – spätestens nachdem die Frauen in ihren Gesängen Saul weniger Erfolge zuschrieben als David (V.8-9). Vermutlich begann er ab diesem Zeitpunkt zu erkennen, dass David der von Samuel angekündigte König nach dem Herzen Gottes war (13,14). Jedenfalls versuchte er, David mit seinem Speer zu töten, doch dieser konnte entweichen. Das war sehr ungewöhnlich, denn beide befanden sich im Innern des Hauses (V.10), hatten folglich nicht allzu viel Abstand voneinander, so dass David nur wenig Zeit zum Reagieren blieb. Doch der HERR war mit David (V.12) und deshalb konnte Saul ihm nichts antun, obwohl er es noch ein zweites Mal versuchte (V.11)!

Ist das nicht für alle Kinder Gottes ein Trost? Gott ist mit uns (so die wörtliche Bedeutung des Namens Immanuel, wie Jesus gemäß Jes 7,14 genannt wird). Deshalb sind wir für alles Böse nicht antastbar – und wenn doch, dann nur deshalb, weil Gott es zulässt und es in seinen Plan für unser Leben passt.

Interessant ist Vers 12: Saul fürchtete David. Hätte nicht David Grund gehabt, Saul zu fürchten? Anscheinend wusste er sich sicher geborgen in der Hand seines Herrn. Stattdessen fürchtete Saul den David – weil er erkannte, dass der HERR mit David war und nicht mit ihm. Doch auch das führte sein stolzes, eifersüchtiges Herz nicht zur Buße!

Saul verfolgte nun andere Strategien, um David zu töten. Er machte ihn zum Obersten einer Tausendschaft – doch auch da blieb David erfolgreich. Dann kam er auf die Idee, David zu seinem Schwiegersohn zu machen und als Heiratsgabe hundert Vorhäute der Philister zu fordern (die Vorhäute der Unbeschnittenen waren ein Beweis für ihre Tötung). Er hoffte, dass David durch die Philister getötet wurde. Doch wieder war David siegreich und brachte sogar die doppelte Anzahl von Vorhäuten (vgl. Mt 5,41). Eigentlich war ihm die Tochter Sauls schon für seinen Sieg über Goliath versprochen worden (17,25). Dass Merab einem anderen Mann gegeben wurde (V.19), könnte evtl. durch V.20 erklärt werden: Da Saul sah, dass Michal David liebte, glaubte er, dass sie ihm für seine List dienlicher sein könnte und verheiratete Merab anderweitig. Doch wie gesagt, der Plan ging nicht auf. Sauls Furcht vor David nahm immer mehr zu; er wurde für immer sein Feind. David dagegen war immer erfolgreicher als alle anderen und wurde sehr berühmt.


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