Matthäus 21,23-46

Febr 01

Heutige Bibellese:

Hiob 28,1-30,31 / Matthäus 21,23-46 / Psalm 27,1-6 / Sprüche 6,27-35


Tags zuvor (vgl. V.18) hatte Jesus im Tempel „aufgeräumt“ und alles, was mit der Heiligkeit seines Vaters nicht vereinbar war, hinaus- bzw. umgeschmissen (V.12-13). So ein Verhalten musste die Obrigkeit des jüdischen Volkes natürlich provozieren und so ist ihre Frage nach der Vollmacht, mit der Jesus sich das Recht zu einem solchen Verhalten anmaßte, naheliegend (zumal sie, die ja eigentlich für die Wahrung der Heiligkeit des Tempels zuständig waren, nichts unternommen hatten).

Jesus antwortete mit einer Gegenfrage, die seine „Gegner“ allerdings nicht beantworteten, weil sie die Wahrheit nicht zugeben wollten und sich andererseits vor der Reaktion der Volksmenge fürchteten. Daraufhin verweigerte auch Jesus, der ihre Überlegungen und Gedanken natürlich kannte, ihnen eine direkte Antwort. 

Dennoch ließ Jesus sie nicht völlig ohne Antwort stehen, sondern redete in Gleichnissen weiter. Schon diese Tatsache war wieder eine ernste Mahnung an die Hohenpriester und Ältesten, weil bereits Jesaja dies vorausgesagt hatte (Jes 6,9-10) – als Konsequenz der Tatsache, dass Israel verstockt war und nicht auf Gott hören wollte (vgl. Mt 13,13-15)!

Die Gleichnisse von den ungleichen Söhnen und von den Weingärtnern waren direkt auf die religiösen Führer gemünzt, die sich weigerten, den Willen Gottes zu tun und in sein Reich einzugehen. Stattdessen töteten sie alle Knechte, die Gott zu ihnen gesandt hatte, und würden auch vor seinem Sohn nicht zurückschrecken. Vers 45 zeigt, dass die Botschaft trotz ihrer verschlüsselten Form ankam. Die Hohenpriester und Pharisäer verstanden, dass Jesus von ihnen sprach – und zogen dennoch die falsche Konsequenz. Anstatt endlich umzukehren (Buße zu tun), versuchten sie wieder nur, Jesus zu greifen.


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