Esra 5
Heutige Bibellese:
Esra 5,2-6,22 / Offenbarung 9,1-21 / Psalm 136,1-26 / Sprüche 29,26-27
Im Jahr 536 v.Chr. war der Wiederaufbau des Tempels nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil unter Seschbazar (Serubbabel) begonnen und schon bald angesichts heftiger Widerstände wieder eingestellt worden. Im Jahr 520 v.Chr. berief der HERR die Propheten Haggai und Sacharja (V.1), die das Volk stärkten und ermunterten, den Wiederaufbau fortzusetzten. Letzteres geschah am 21. September des gleichen Jahres (Hag 1,14). Wieder ließ der Widerstand nicht lange auf sich warten (V.3), aber dank der Unterstützung durch die Propheten hörten sie auf den HERRN und fürchteten IHN, nicht aber ihre Widersacher (Hag 1,12)! Deshalb ließen sie diesmal nicht vom Bau ab, sondern gaben ihren Feinden mutig Antwort. Und der HERR wachte über sie, dass der Bau nicht unterbrochen werden musste, bis eine Antwort des Königs Darius gekommen wäre (V.5). Gott war mit ihnen (Hag 2,4) – wer konnte gegen sie sein (vgl. Röm 8,31; Mt 28,20)? Wie schnell lassen wir uns von Widerständen entmutigen oder gar aufhalten, unseren Dienst für den Herrn auszuführen?
Die Widersacher – der Statthalter der Provinz Tattnai, der Beamte Schetar-Bosnai und ihre Gefährten – sandten einen Brief an den König Darius. Darin wird genau berichtet, was sich in Jerusalem ereignete und was die Juden ihnen geantwortet hatten. Die hatten bekannt, dass sie gegen den Gott des Himmels gesündigt hatten und darauf hin in Gefangenschaft geraten waren (V.12). Kyrus aber hatte sie in die Freiheit entlassen und zudem befohlen, das Haus Gottes wieder aufzubauen (V.13-16) – also genau das zu tun, was jetzt geschah. Außerdem gaben sie Zeugnis von sich selbst, indem sie sich zu ihrem Gott bekannten: „Wir sind die Knechte des Gottes des Himmels und der Erde“ (V.11). Reagieren wir in Schwierigkeiten nicht oft genau umgekehrt und scheuen uns davor, zu bekennen, wem wir gehören und dienen – dem Herrn Jesus Christus?
Die Juden waren durch die Worte Gottes (die die Propheten ihnen zusprachen) ermutigt und gestärkt worden, so dass sie den Widersachern im Glauben widerstehen konnten. Viereinhalb Jahre nach der Fortsetzung des Baus war das Werk vollendet, im Februar/März 515 v.Chr. (6,14; 70 1/2 Jahre nach dessen Zerstörung). Auch wir bedürfen der regelmäßigen Stärkung und Ermutigung durch das Wort Gottes (der Bibel), damit wir nicht vom Widersacher, dem Teufel, und dessen Gefährten, entmutigt werden.
Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Dem widersteht standhaft durch den Glauben [...] (1.Pt 5,8-9)
[...] Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen. (Jak 4,7)
Vielleicht hatten auch die Juden angesichts der Widerstände Momente des Zweifels und Unbehagens. Doch entscheidend war, dass der HERR mit ihnen war (Hag 2,4) und Gottes Wille geschah!
Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, allezeit überreich in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist! (1.Kor 15,58)