2.Samuel 11

Juni 07

Heutige Bibellese:

2.Samuel 9,1-11,27 / Apostelgeschichte 5,1-42 / Psalm 125,1-5 / Sprüche 16,25


Die Ereignisse dieses Kapitels hängen mit denen des vorigen zusammen. Im folgenden Frühjahr sandte David sein Heer unter der Leitung Joabs erneut gegen die Ammoniter aus. Doch David, der früher ein tüchtiger Kriegsmann gewesen war, blieb untätig zu Hause. Ein Mittagsschlaf während der Mittagshitze ist in südlichen Ländern durchaus üblich, doch David scheint den ganzen Tag verschlafen zu haben und erst zur Abendzeit aufgestanden zu sein. Auch dann ging er nicht seinen Aufgaben nach, sondern ging auf das Dach seines Hauses. Dort sah er, wie Batseba sich badete. Bequemlichkeit und Untätigkeit führt auch bei Christen oft dazu, dass falsche Begierden geweckt werden und man sündigt. Auch Batsebas Verhalten war nicht richtig; sie hätte verhindern sollen, dass man sie beim Baden beobachten konnte. Dennoch trifft David die Hauptschuld (was u.a. dadurch deutlich wird, dass der Prophet Nathan zu ihm gesandt wurde und nicht zu Batseba; Kap. 12). Mit dem Ehebruch hatte er gleich zwei Gebote übertreten: das Gebot, die Ehe nicht zu brechen, sowie das Gebot, nicht die Frau des Nächsten zu begehren (2.Mo 20,14.17).

Dass Batseba sofort schwanger wurde, liegt daran, dass gerade der günstigste Zeitpunkt war. Nach Ende der Regelblutung ist eine Frau gemäß dem jüdischen Gesetz sieben Tage unrein (vgl. V.4). Anschließend ist ein eheliches Zusammenkommen wieder erlaubt – und das ist gerade die Zeit der größten Fruchtbarkeit der Frau.

In der Welt gibt es vieles, was unsere Begierden weckt. Wenn wir der Begierde nachgeben, erwächst Sünde daraus (Jak 1,14-15). Gott sagte schon zu Kain, bevor dieser Abel ermordete, dass die Sünde vor seiner Tür lauern würde, er aber darüber herrschen solle (1.Mo 4,7). Und auch uns sagt er, dass die Sünde nicht über uns herrschen muss (Röm 6,14)!

Die Versuche Davids, den Ehebruch zu vertuschen, sind sehr beschämend. Uria war von so edlem Charakter, dass er freiwillig auf die eheliche Gemeinschaft mit seiner Frau verzichtete, während alle anderen Soldaten ja auch darauf verzichten mussten (V.11). David dagegen hatte sich sogar an der Frau seines Nächsten vergriffen. Durch Urias Antwort scheint Gott selbst zum Herzen Davids zu reden, doch vergeblich. Weil die Vertuschungspläne Davids scheiterten, sorgte er dafür, dass Uria im Kampf starb. Aber macht es einen Unterschied, ob man jemand selbst ermordet oder das Ergebnis auf anderem Wege herbeiführt? Gott sagt, dass David Uria umgebracht hätte (12,9)!

Scheinbar hatte auch Joab keine Skrupel, die Anordnungen Davids auszuführen.


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