Apostelgeschichte 21,1-17
Heutige Bibellese:
Jeremia 44,15-46,28 / Apostelgeschichte 21,1-17 / Psalm 68,1-19 / Sprüche 24,3-4
Mit Kapitel 21 beginnt der letzte Teil der Apostelgeschichte, in dem der Weg des Apostels Paulus von Jerusalem nach Rom beschrieben wird. Die Umstände dieses Abschnitts unterscheiden sich völlig von dem vorherigen. Es geht nicht mehr um die gewaltige Kraft des Heiligen Geistes, die Ausbreitung des Evangeliums von Jerusalem nach Judäa und Samaria und schließlich der Durchbruch zu den Heiden. Auch steht die Verbreitung des Evangeliums in immer entferntere Gegenden, bei der der Apostel Paulus eine führende Rolle einnahm, nicht länger im Mittelpunkt. Vielmehr wird Paulus jetzt zu einem Gefangenen, um den letzten noch ausstehenden Teil des ihm vom Herrn zugedachten Auftrags zu erfüllen: den Namen des Herrn vor Könige zu tragen (9,15).
Seine Gefangennahme traf Paulus nicht unvorbereitet. Der Heilige Geist bereitete ihn auf dieses Ereignis vor (V.4.11; 20,23). Und Paulus, der ja im Leiden reichlich geübt war (vgl. besonders 2.Kor), schreckte nicht davor zurück:
Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, damit ich meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe: das Evangelium der Gnade Gottes zu bezeugen. (Apg 20,24)
Als Paulus nach Tyrus kam, fand er dort einige Jünger und blieb sieben Tage bei ihnen (V.4). Vermutlich wollte er, wie zuvor in Troas (20,6-7), seinen Aufenthalt nutzen, um an der Versammlung der Glaubenden am ersten Wochentag teilzunehmen. Außerdem wird er nach der langen Reise, die hinter ihm lag, und der ungewissen Zukunft, der er entgegenging, die einwöchige Gemeinschaft mit den Glaubenden in Tyrus sehr genossen haben.