Apostelgeschichte 21,18-36

Sept 23

Heutige Bibellese:

Jeremia 47,1-49,22 / Apostelgeschichte 21,18-36 / Psalm 68,20-36 / Sprüche 24,5-6


In Jerusalem angekommen, ging Paulus zu Jakobus, wohin auch die Ältesten kamen. In Jerusalem waren viele Tausende Juden zum Glauben gekommen (V.20). Wörtlich heißt es sogar Zehntausende, was angesichts der Tausende, die bereits in den ersten Tagen zum Glauben kamen (2,41; 4,4), durchaus vorstellbar ist. Die Gemeinde in Jerusalem war damit deutlich größer, als wir sie uns gemeinhin vorstellen!

Diese Juden waren Christen und zugleich Eiferer für das Gesetz (V.20). Es wäre schön, wenn wir lesen würden, dass sie Eiferer für das Evangelium und die damit verbundenen himmlischen Segnungen waren – aber für das Gesetz? Das zeigt, wie schwer es für die Juden war, zu verstehen, wie viel besser ihre neue Stellung in Christus war. Und das war nicht nur in Jerusalem so. Den jüdischen Christen, an die der Hebräerbrief geschrieben wurde, wurde vorgeworfen, dass sie „träge im Hören“ waren und sie noch Milch statt fester Speise benötigten (Hebr 5,11-12). Angesichts des Neuen, das mit Jesus Christus begonnen hatte, waren die alten jüdischen Gesetze nicht mehr verbindlich; sie hatten in Jesus Christus ihre Erfüllung gefunden. Deshalb war es auch verkehrt, die Heidenchristen zwingen zu wollen, das Gesetz halten zu müssen (V.25; vgl. Apg 15; auch wenn es toleriert wurde, dass sich die Judenchristen noch an das Gesetz hielten). Und es ist fraglich, ob das Verhalten des Paulus in Jerusalem (V.23-24) hilfreich war, die Judenchristen von ihrer (zu) engen Verbindung zum Judentum zu lösen und zur „vollen Reife“ (Hebr 6,1) zu führen. Die ganze Aktion endete schließlich mit der Gefangennahme des Paulus.


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