Offenbarung 7,1-9

Dez 15

Heutige Bibellese:

Sacharja 12,1-13,9 / Offenbarung 7,1-17 / Psalm 134,1-3 / Sprüche 29,23


Der Einschub macht deutlich, dass nicht alle Menschen durch die im Folgenden beschriebenen schrecklichen Gerichte sterben werden (aber einige schon, vgl. 6,9-11). Zwei Gruppen von Glaubenden werden lebend in das anschließend folgende Friedensreich eingehen. Die erste Gruppe umfasst Glaubende aus Israel (V.1-8), die zweite Gruppe sind Glaubende aus allen Nationen (V.9), die durch die Verkündigung des Evangeliums des Reiches (Mt 3,2; 24,14, nicht des Evangeliums Jesu Christi) zum Glauben an Gott finden. (Es handelt sich nicht um Glaubende der Gemeinde, weil die Ältesten in V.13 deutlich von der großen Volksmenge in V.9 unterschieden werden. Auch die Unterscheidung von Israel und den Nationen, die ja in der Gemeinde aufgehoben ist, unterstreicht dies; Kol 3,11.)

Eigentlich besteht Israel aus 13 Stämmen, weil anstelle Josephs dessen beiden Söhne Ephraim und Manasse einzeln gezählt wurden (1.Mo 48,5). Dennoch werden im Allgemeinen nur 12 Stämme genannt, indem immer ein Stamm ausgelassen wird (meistens Levi, der aufgrund seines Dienstes am Heiligtum eine Sonderstellung einnimmt). Hier werden Dan und Ephraim weggelassen, und anstelle letzterem Joseph aufgeführt. Das könnte daran liegen, dass diese beiden Stämme besonders dem Götzendienst verfallen waren. In Dan wurde der Götzendienst zuerst eingeführt (Ri 18). Als Jerobeam, der erste König des Nordreiches, Israel zum Götzendienst verführte, stellte er die goldenen Kälber in Dan (im Stamme Dan) und Bethel (auf der Grenze Ephraims gelegen) auf (1.Kö 12,28-30). In Hos 4,17 wird Ephraim als abschreckendes Beispiel für Götzendienst genannt. Doch die Auslassung dieser zwei Stämme bedeutet nicht, dass aus diesen Stämmen niemand ins Friedensreich eingehen wird, denn aus Hes 48,1.5 wissen wir, dass auch sie dort ein Erbteil erhalten.


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