Sacharja 8,9-23
Heutige Bibellese:
Sacharja 8,1-23 / Offenbarung 4,1-11 / Psalm 131,1-3 / Sprüche 29,18
Kurz nach der Grundsteinlegung (Esr 3,10) kam der Wideraufbau des Tempels durch innere und äußere Widerstände zum Erliegen (Esr 4,1-5.24; Hag 1,2-4). Deshalb sandte der HERR die Propheten Sacharja und Haggai, um sein Volk und dessen Führer zu stärken und ihnen seinen Beistand zuzusichern (V.9; 4,6-9; Hag 2,4-5). Wie Haggai, so erinnert auch Sacharja daran, dass es „keinen Lohn“ gegeben hatte, solange der Bau des Tempels ruhte (V.10; Hag 1,6.9-11). Der Frieden fehlte ihnen ebenfalls. Auch heute reden die Menschen viel von Frieden und sehnen sich danach. Wahrer Friede zwischen Menschen ist erst dann möglich, wenn ein Mensch mit Gott versöhnt ist und der Friede Jesu Christi in seinem Herzen wohnt (vgl. Kol 3,15).
Der HERR verheißt seinem Volk eine friedvolle, segensreiche Zukunft (V.11-15). Deshalb sollten sie sich nicht vor den Feinden fürchten. Gleichzeitig wurde Israel dazu aufgefordert, alles das zu unterlassen, was der HERR hasst, d.h. dem anderen kein Unglück zu wünschen, zuverlässig zu richten und nur die Wahrheit zu reden (V.16-17).
Wie verhalten wir uns in diesen Punkten? Sind wir nicht manchmal schadenfroh und denken „geschieht ihm bzw. ihr recht“? Und wie halten wir es mit der Wahrheit? Bleiben wir immer bei der Wahrheit oder manipulieren wir durch Hinzufügung bzw. Weglassung, um uns selbst besser darzustellen oder andere „in die Pfanne zu hauen“? Unterstellen wir gewissen Leuten böse Absichten, ohne dass wir wissen, ob es wirklich Absicht war? Manchmal kann „Die-Wahrheit-sagen“ auch bedeuten, dass man die „bittere Wahrheit“ sagen muss.
Die Wiederherstellung Israels wird bewirken, dass viele Menschen sich den Juden anschließen, weil sie sehen, dass Gott mit ihnen ist (V.20-23). Diese Verse stehen nicht in einem direkten Zusammenhang mit V.16-17. Dennoch gilt, dass unser Glaube für andere Menschen anziehend wird, wenn sie merken, dass wir nicht nur fromm reden, sondern uns auch entsprechend verhalten. Erst durch ein entsprechendes Verhalten werden wir glaubwürdig – und unser Glaube für andere interessant. Die „Welt“ beobachtet uns mehr und kritischer, als uns vielleicht bewusst ist. Evangelisation ist mehr als Zeugnisgeben. Evangelisation ist ein Lebensstil!