Offenbarung 1,5-8
Heutige Bibellese:
Haggai 1,1-2,23 / Offenbarung 1,1-8 / Psalm 126,1-6 / Sprüche 29,2-4
In V.5-6 finden wir die Beschreibung davon, wer Jesus Christus für uns ist: derjenige, der uns liebt, uns erlöst und uns zu einem Königtum und zu Priestern gemacht hat. In V.7 wird dagegen beschrieben, wie er für die Menschen bei seinem Wiederkommen auf die Erde als Fürst der Könige (V.5) gesehen wird.
Bei seinem sichtbaren Wiederkommen werden ihn alle sehen. Dass er mit den Wolken kommt, bedeutet nicht, dass es sich um die Entrückung handelt (Apg 1,9.11; 1.Thess 4,17). Der Hinweis auf seine durchstochene Seite (Joh 19,37) und das Wehklagen aller Stämme des Landes bezieht sich auf Israel und ist schon in Sach 12,10-14 prophezeit worden. Andererseits kann man auch an die ganze Erde (RevElb) denken, weil alle ihn sehen werden und alle an seinem Durchstochensein schuldig sind (er musste auch unsertwegen am Kreuz leiden). Die Tatsache, dass mit seinem Wiederkommen das Gericht beginnt, ist Grund zur Wehklage. In Sach 12,10 redet der HERR (JHWH) von sich selbst („mich“), wie oft im AT. Doch derjenige, der kommt, ist der Sohn. Der HERR kommt in der Person des Sohnes.
Auch in Vers 8 lassen sich der HERR, Gott, und Jesus Christus nicht trennen. Herr, Gott, ist die typisch alttestamentliche Bezeichnung für Gott (JHWH). In Jes 41,4; 44,6; 48,12 nennt er sich „der Erste und der Letzte“, hier „Alpha und Omega“ (der erste und letzte Buchstabe des Griechischen Alphabets). „Der Allmächtige“ ist der Name, mit dem er sich Abraham offenbart hat (1.Mo 17,1). Dennoch ist es Jesus, der kommen wird (22,12-13). Er, der einst in Schwachheit Gekreuzigte, lebt jetzt aus Gottes Kraft (2.Kor 3,14) und wird bald kommen, um mit göttlicher Macht die Welt zu richten und zu regieren.