Römer 2,1-24

Aug 31

Heutige Bibellese:

2.Könige 25,22-30 / Jeremia 1,1-19 / Römer 2,1-24 / Psalm 46,1-12 / Sprüche 22,9


In Kapitel 1 (ab Vers 18) wurde Gottes Gericht über all diejenigen angekündigt, die gottlos leben. Unter den gelehrten Griechen und Römern gab es durchaus Menschen, die sich solcher „barbarischen“ Sünden wie in Kap. 1 beschrieben nicht schuldig machten (die man vielleicht eher den Nichtgriechen zuschrieb; vgl. 1,14) und entsprechendes Verhalten nicht gut hießen. Solchen gilt Kapitel 2,1-11. Sie unterließen die groben, offenbaren Sünden und „richteten“ (verachteten) diejenigen, die solches ausübten. Doch im Grunde taten sie selbst das gleiche – wenn auch in „verfeinerter“ Form. Sie waren stolz, selbstsüchtig, ungerecht, unbußfertig (V.3.5.8) und luden damit ebenfalls den Zorn Gottes auf sich (V.5).

Das kommende Gericht Gottes wird auch über solche Menschen „nach der Wahrheit“ (V.2), gerecht (V.5) und ohne Ansehen der Person (V.11) sein und sich auch über das Verborgene des Menschen erstrecken (V.16). Außerdem erfahren wir in V.16, dass das Gericht Gottes nach „dem Evangelium“ erfolgen wird – nicht entsprechend dem natürlichen Gewissen eines Menschen oder nach dem Gesetz. Das Evangelium schwächt die moralischen Grundsätze Gottes nicht, sondern erhält sie aufrecht. Deshalb sind Gottes Zorn und Gericht, wenn sie auch nicht Bestandteil des Evangeliums selbst sind, doch sehr eng mit diesem verbunden.

Nachdem gezeigt wurde (1,18-2,11), dass sowohl Griechen wie Nichtgriechen (vgl. 1,14) das Gericht droht, sofern sie in ihrer Gottlosigkeit verharren, bleibt die Frage, was mit den Juden ist. Ihnen gilt der Rest des zweiten Kapitels. Sie besaßen nicht nur das Zeugnis der Schöpfung und ihr natürliches Gewissen, sondern darüber hinaus auch das Gesetz Gottes. Gab ihnen das in Bezug auf das Gericht einen Vorzug?


Nächster Tag Vorheriger Tag