Römer 4,1-12

Sept 03

Heutige Bibellese:

Jeremia 4,19-6,15 / Römer 4,1-12 / Psalm 49,1-21 / Sprüche 22,14-15


Das vierte Kapitel bildet einen Einschub. In 3,28 wurde der Schluss gezogen, dass ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird. Und genau daran knüpft der Apostel Paulus in Vers 1 von Kapitel 5 an und fährt mit weiteren Segnungen fort. Kapitel 4 dient dem Zweck, anhand verschiedener Stellen zu zeigen, dass der Mensch auch zu alttestamentlicher Zeit nur durch Glauben gerechtfertigt wurde. Werke sind dabei ausgeschlossen. Als Beispiele dafür werden Abraham und David gewählt. Abraham lebte lange Zeit vor dem Gesetz, David dagegen unter dem Gesetz.

Das Gesetz lässt dem Richter nur eine einzige Möglichkeit:

[...] den Gerechten gerecht sprechen und den Schuldigen schuldig. (5.Mo 25,1)

Strafe musste sein; die Begnadigung war also nicht vorgesehen. David hat dies selbst erlebt, besonders nach seinem Ehebruch. Umso mehr wusste er allerdings zu schätzen, dass Gott ihm seine Sünde vergab (2.Sam 12,11-14) und er pries alle diejenigen glückselig, denen Gott die Gesetzlosigkeiten vergibt und die Sünde zudeckt (V.6-8). Doch diese Vergebung kann es nur außerhalb des Gesetzes und den Gesetzeswerken geben (vgl. V.4-5).

Die Juden beriefen sich immer gerne auf ihren Stammvater Abraham. Er wurde auch „Vater der Beschneidung“ genannt (V.12). Die Argumentation zeigt allerdings, dass gerade Abraham ein Beweis dafür ist, dass Gott den Weg der Rechtfertigung durch Glauben von Anfang an verfolgt hat. Abraham wurde nicht durch Werke (d.h. Gesetz), sondern durch Glauben gerechtfertigt (V.2-3). Und da das schon vor der Beschneidung geschah, ist er nicht nur „Vater der Beschneidung“, sondern auch Vater derer, die – wie einst Abraham – unbeschnitten glauben (V.11). Er ist ein Vorbild sowohl für Beschnittene wie Unbeschnittene (V.10-12)!


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