Lukas 20,9-19

April 20

Heutige Bibellese:

5.Mose 32,1-52 / Lukas 20,1-26 / Psalm 90,1-17 / Sprüche 13,11


Im Gleichnis von den Weingärtnern zeichnet Jesus die ganze Geschichte Israels nach – eine Geschichte des Verfalls und der Verstockung. Immer wieder hatte Gott Propheten in seinem Volk berufen, um sie zur Umkehr zu rufen, doch vergebens. Nun startete er den letzten Versuch, indem er seinen Sohn sandte, doch auch ihn würden sie nicht schonen, sondern in wenigen Tagen außerhalb der Stadt kreuzigen (V.15).

Jesus schließt das Gleichnis mit einem Zitat aus Psalm 118,22. Jesus selbst war dieser verworfene Stein. Immer wieder eckte gerade die religiöse Obrigkeit an diesen Stein an. Egal, mit welchen Fragen und Aktionen sie ihn in eine Falle zu locken suchten, es gelang nicht. Sobald aber Jesus ihnen eine Frage stellte (z.B. V.4.44), wussten sie keine Antwort. Jesus war ein äußerst „harter Brocken“ für sie. Und durch seine Kreuzigung kam schließlich die ganze Nation zu Fall und das Heil ging an die Nationen über:

Was wollen wir nun sagen? Dass die Nationen, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangt haben, eine Gerechtigkeit aber, die aus Glauben ist; Israel aber, das einem Gesetz der Gerechtigkeit nachstrebte, ist nicht zum Gesetz gelangt. Warum? Weil es nicht aus Glauben, sondern als aus Werken geschah. Sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes, wie geschrieben steht: „Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses, und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.“ (Röm 9,30-33)

Die zweite Hälfte von Vers 18 bezieht sich auf Dan 2,44, wo gezeigt wird, wie am Ende der Zeiten der Nationen (d.h. der heidnischen Weltreiche) ein Stein alle Reiche zerstören und selbst ewig bestehen wird. Wenn Jesus wiederkommt, wird er für immer regieren.

Die Tragik an dem Gleichnis vom Weingärtner ist, dass die Juden durchaus erkannten, dass SIE mit dem Gleichnis gemeint waren – und dennoch bewirkte diese Erkenntnis keine Veränderung bei ihnen! Möge der Herr bewirken, dass zunehmende Erkenntnis bei uns immer auch zur Veränderung führt!


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