Jesaja 47

Aug 15

Heutige Bibellese:

Jesaja 45,14-48,11 / 2.Korinther 4,13-5,10 / Psalm 34,12-23 / Sprüche 21,11-12


Jesaja beschreibt den Untergang Babylons durch die Perser im Jahr 539 v.Chr. über 150 Jahre vor diesem Ereignis. Damit zeigt Gott, dass keiner ihm gleich ist, weil er „von Anfang an den Ausgang verkünde[t] und von alters her, was noch nicht geschehen ist“ (46,10). Nach Kap. 13-14 und 21 ist dies die dritte Vorhersage des Falls Babylons. Ein weiterer Hinweis darauf wurde auch in 46,1-2 gegeben, wo das Gericht über die babylonischen Götter beschrieben wurde. Babylon existierte bereits seit der Zeit des Turmbaus zu Babel und hat die Welt vor allem in religiöser Hinsicht beeinflusst (Quelle des Götzendienstes). Die Prophetenbücher des AT prangern immer wieder Babels Trunkenheit und Götzendienst an – zwei Dinge, die auch heute zum Verderben eines Volkes führen.

Zur Zeit Jesajas war Babylon noch ein unbedeutendes Königreich und es sollte noch fast hundert Jahre dauern, bis es zur Weltmacht aufstieg. Auch in heutiger Zeit gibt es wieder „babylonische“ Tendenzen. Sowohl in politischer als auch in religiöser Hinsicht rückt die Welt (besonders in Europa) zusammen. In der Endzeit wird das in der Herrschaft des Tieres als Führer der widergöttlichen Weltmacht (des wiedererstehenden Römischen Reiches) und des Antichristen als religiösen Führer enden (Off 13). Doch so wie das damalige Babel sich sicher fühlte, aber fiel (V.7-11), so wird auch das kommende Babylon fallen (vgl. Off 17-18, wo der Fall des religiösen bzw. politisch-wirtschaftlichen Babylon geschildert wird – ein versteckter Hinweis auf Rom und seine Macht; auch in 1.Pt 5,13 scheint Babylon ein Deckname für Rom zu sein). Menschliche Weisheit und Wissen (auch technischer Fortschritt) wiegen in falsche Sicherheit (V.10), können das verderbenbringende Gericht Gottes über die Sünde aber nicht aufhalten (V.11).


Nächster Tag Vorheriger Tag