2.Mose 1,1-14
Heutige Bibellese:
2.Mose 1,1-2,10 / Matthäus 24,29-51 / Psalm 31,1-9 / Sprüche 8,22-36
Die ersten Verse des zweiten Buches Mose knüpfen an das erste Buch Mose an. Das verbindende „und“ in 1,1 zeigt, dass 2.Mo eine direkte Fortsetzung von 1.Mo ist.
Die starke Vermehrung Israels in Ägypten flößte den Ägyptern Angst und Schrecken ein, was zum ersten „Antisemitismus“ in der Geschichte führte (V.9). Man versuchte, die Israeliten durch Zwangsarbeit zu bezwingen, doch vergeblich. Gott wachte über seinem Volk, ließ es zahlenmäßig weiter wachsen und die Fremdenangst der Ägypter weiter zunehmen (V.12).
Das Leid und die Unterdrückung geschahen aber auch als Strafe und Schutz für Israel. Israel begann, sich mit den Ägyptern zu vermischen (12,38; 3.Mo 24,10). Außerdem hatte es den Götzendienst Ägyptens übernommen (Jos 24,14; Hes 20,5-8) und drohte dadurch, „der Welt gleichförmig“ zu werden (Röm 12,2). Die harte Behandlung in Ägypten sollte die Israeliten lehren, dass sie in Ägypten nicht zu Hause, sondern vielmehr ein Fremdkörper waren. Gott musste sie in bitteres Leid stürzen, damit sie wieder auf ihn sehen und zu ihm um Hilfe flehen würden (vgl. 2,23).
Auch uns züchtigt der Herr, wenn wir unsere Berufung vergessen, der Welt (wofür Ägypten ein Bild ist) gleichförmig werden und dadurch in die Sklaverei der Sünde abgleiten (Hebr 12,7.11)! Leid ist oft der effektivste Weg, um uns nach Erlösung flehen zu lassen. Knechtschaft weckt den Wunsch nach Freiheit:
Wisst ihr nicht, dass, wem ihr euch zur Verfügung stellt als Sklaven zum Gehorsam, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht? Entweder Sklaven der Sünde zum Tod oder Sklaven des Gehorsams zur Gerechtigkeit? (Röm 6,16)
Für die Freiheit hat Christus uns freigemacht. Steht nun fest und lasst euch nicht wieder durch ein Joch der Sklaverei belasten! (Gal 5,1)