3.Mose 16

März 08

Heutige Bibellese:

3.Mose 15,1-16,34 / Markus 14,1-21 / Psalm 53,1-7 / Sprüche 11,2-3


Einmal im Jahr, am 10. Tag des siebten Monats (V.29), sollte Israel den Versöhnungstag begehen. An diesem Tag erwirkte der Hohepriester Sühnung für sich und sein Haus sowie das ganze Volk Israel und auch für das Heiligtum (die Stiftshütte), die durch die Unreinheit der Söhne Israels verunreinigt wurde (V.16-17). Das Wort „Sühnung“ wird im NT gebraucht, um das ganze Werk des Opfers und der Erlösung Christi zu bezeichnen. Die im AT mit Sühnung oder Versöhnung übersetzten Worte haben dagegen die Bedeutung Decke, decken oder bedecken (daher auch die Bezeichnung Sühneplatte für die Deckplatte). Versöhnung ist daher ein neutestamentlicher Begriff und keine Übersetzung aus dem Hebräischen. Die alttestamentlichen Opfer bedeckten die Sünde Israels bis zum Kreuz und im Hinblick auf das Kreuz, konnten die Sünde aber nicht wegnehmen (Hebr 10,4). Gott ging über die Sünde hinweg, aber seiner Gerechtigkeit wurde erst durch Christi Tod am Kreuz Genüge getan:

Ihn [Christus Jesus] hat Gott hingestellt als einen Sühneort durch den Glauben an sein Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden [...] (Röm 3,25)

Für den Opfernden war das Opfer ein Eingeständnis, dass eigentlich er die Strafe des Todes verdient hätte und Ausdruck seines Glaubens an die Vergebung Gottes durch den Tod des Stellvertreters. Für Gott waren die Opfer ein Schatten der zukünftigen Dinge, nämlich der Wirklichkeit, die durch Christus kam (Hebr 10,1). Weil die Opfer auf das Kreuz Christi hinwiesen, ermöglichten sie Gott, weiter mit einem schuldigen Volk zu handeln.

Der Hohepriester, der in das Allerheiligste hineinging, ist ein Typus für Christus, der mit seinem eigenen Blut für uns in den Himmel eingegangen ist und uns eine ewige Erlösung erworben hat. Für Israel ist dieses heilsgeschichtliche Ereignis noch Zukunft. Für sie ist Christus noch im Allerheiligsten. Erst wenn er „herauskommt“ (wiederkommt) wird es bekehrt und wiederhergestellt werden (Röm 11,23-27; Sach 12,10; 13,1; Off 1,7). In der Zwischenzeit treten die Glaubenden des Zeitalters der Gemeinde als heiliges Priestertum ins Allerheiligste ein, wo Er ist (1.Pt 2,9; Hebr 10,19-22).


Nächster Tag Vorheriger Tag