Römer 8,22-28

Sept 10

Heutige Bibellese:

Jeremia 19,1-21,14 / Römer 8,22-39 / Psalm 56,1-14 / Sprüche 23,1-3


Die ganze Schöpfung seufzt unter der Last, die seit dem Sündenfall auf ihr lastet. Und uns geht es nicht besser. Wir sind bereits Söhne Gottes, aber wir warten noch auf die Sohnschaft, d.h. die Erlösung unseres Leibes (V.23). Wir leiden unter unseren Schwachheiten, unter physischen und seelischen Schmerzen und das bringt uns zum Seufzen. Hat Gott uns etwas gegeben, das uns in dieser Situation hilft? Ja: den Heiligen Geist! Hier werden uns drei weitere Funktionen seiner Person vorgestellt: Er ist Erstlingsfrucht (V.23), Helfer und Fürsprecher (V.26).

Die Erstlingsfrüchte (d.h. die ersten Früchte der Ernte), die Israel jedes Jahr darbringen musste, waren ein Hinweis auf die kommende Ernte und weckten zugleich Vorfreude auf die große Ernte. In gleicher Weise wirkt die Erstlingsgabe des Geistes in uns. Durch den Heiligen Geist sind wir und werden ständig weiter verändert. Gleichzeitig ist er die Sicherheit dafür, dass die vollständige Erlösung kommen wird (vgl. Eph 1,14). Und dieses Wissen kann schon jetzt eine große Vorfreude in uns wecken (sofern wir uns bewusst machen, was uns erwartet).

Der Heilige Geist ist auch unser Helfer, der sich unserer Schwachheiten annimmt. Hier ist zwischen Schwachheit und Sünde zu unterscheiden. Wenn wir sündigen, haben wir keine Hilfe vom Heiligen Geist, vielmehr betrüben wir ihn dadurch (Eph 4,30). Schwachheiten resultieren dagegen aus der Begrenztheit unserer physischen und psychischen Kraft. Dadurch sind wir geneigt, den Verlockungen der Sünde nachzugeben. Doch durch die Hilfe des Geistes werden wir gestärkt, dem zu widerstehen.

Schließlich verwendet der Geist sich noch als unser Fürsprecher vor Gott, wenn wir nicht wissen, was und wie wir bitten sollen. Er weiß besser als wir, was Gott wohlgefällig ist. Und Gott weiß, was Sinn und Wunsch des Geistes sind, denn diese stimmen mit den Absichten Gottes völlig überein! Folglich erhört Gott das Verlangen des Geistes, nicht aber immer unser Verlangen. Dennoch dürfen wir dankbar sein, dass es so ist und wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten dienen (V.28) – auch wenn es zunächst nicht danach aussieht.


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