Apostelgeschichte 6,1-7
Heutige Bibellese:
2.Samuel 12,1-31 / Apostelgeschichte 6,1-15 / Psalm 126,1-6 / Sprüche 16,26-29
In Kapitel 6 zeigt sich eine andere Form des Bösen inmitten des Guten, das Gott gewirkt hatte: Murren (V.1). Gibt es nicht auch heute in der Gemeinde viel Murren und Unzufriedenheit? Das ist nicht gut:
Murrt auch nicht, wie einige von ihnen [dem Volk Israel während der Wüstenwanderung] murrten und von dem Verderber umgebracht wurden! (1.Kor 10,10)
Tut alles ohne Murren und Zweifel, damit ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr leuchtet wie Himmels-Lichter in der Welt [...] (Phil 2,14-15)
In gewisser Weise war das Murren der Hellenisten gegen die Hebräer eine noch ernstere Angelegenheit als die Heuchelei von Hananias und Saphira, weil es sich nicht nur auf Einzelpersonen bezog, sondern eine ganze Gruppe erfasste und die Gemeinde in zwei Lager zu spalten drohte.
Die Apostel hatten wichtigeres zu tun, als sich um die Essensverteilung zu kümmern: nämlich das Wort Gottes zu verkündigen (V.2). Dieser Dienst durfte nicht vernachlässigt werden, und so ordneten sie an, dass die Glaubenden dafür andere Männer mit gutem Zeugnis, voll Geist und Weisheit auswählen sollten, um den Konflikt zu lösen. Es gibt in der Bibel kein Beispiel dafür, dass die Gemeinde ihre Leitung (Apostel oder Älteste) selbst wählte. Aber hier, wo es um die Verteilung ihrer eigenen Güter ging, durften sie selbst mitbestimmen.
Die Namen der gewählten Personen lassen darauf schließen, dass sie Griechen waren, was sicher eine gute Voraussetzung war, um die Griechen zufrieden zu stellen. Der Anlass zur Einsetzung dieser sieben Personen war sicher ein trauriger, aber Gott segnete den Dienst der Sieben und „beförderte“ einige von ihnen (Stephanus und Philippus) später in größere Dienste! Aber schon unmittelbar nach der Lösung des Konflikts wurde der Segen Gottes wieder sichtbar: das Wort Gottes breitete sich aus und die junge Gemeinde wuchs (V.7).