Offenbarung 2,1-17
Heutige Bibellese:
Sacharja 2,5-3,10 / Offenbarung 2,1-17 / Psalm 128,1-6 / Sprüche 29,9-11
In Ephesus, der Gemeinde an die das erste Sendschreiben gerichtet ist, hatte der Apostel Paulus drei Jahre evangelisiert und die Glaubenden zugerüstet (Apg 20,31). Als der Herr mit seinen prüfenden Augen (1,14) wenige Jahrzehnte später auf die Gemeinde blickte, sah er noch manches Gute: Werke, Mühe, Ausharren. Doch der Blick des Herrn geht auch in die Tiefe. Er sah wohl die Betriebsamkeit und die Aktionen in der Gemeinde, doch das Entscheidende fehlte: die Liebe (V.4). Dieser Mangel kann auch durch den größten Eifer nicht ausgeglichen werden. 1.Kor 13,1-3 zeigt, dass ohne Liebe alles nutzlos ist. Deshalb der Aufruf zur Umkehr (Buße; V.5). Wenn die „erste Liebe“ wieder da ist, werden auch die „ersten Werke“ folgen.
In Vers 7 steht zum ersten Mal das in der Offenbarung so häufige Wort „überwinden“ („siegen“).
Das Sendschreiben an Smyrna ist das kürzeste. Die Glaubenden in Smyrna waren von Bedrängnis und Martyrium bedroht. Ihnen stellt der Herr sich als der Erste und der Letzte vor. Weil er der Erste ist, kann ihm niemand zuvorkommen und weil er der Letzte ist, behält er in jeder Sache das letzte Wort. Außerdem starb er und wurde wieder lebendig. Das zeigt, dass er die Macht der Auferstehung besitzt und er wird all die Seinen auferwecken. Mit diesen Aussagen stärkte der Herr seine bedrängten Kinder!
Vers 11 zeigt, dass das, was den „Überwindern“ zugesprochen wird, keine besondere Verheißung an besonders treue Glaubende ist. Denn kein wahrer Glaubender wird von dem zweiten Tod Schaden leiden. Vielmehr werden diese Verheißungen vom Herrn deshalb mit Nachdruck betont, um die Glaubenden zum Überwinden zu ermutigen und anzuspornen – obwohl alle Glaubenden daran Anteil haben werden (sei es voll oder auch nur teilweise). Die Glaubenden in Smyrna waren vom Tod bedroht, deshalb war für sie die Erinnerung daran, dass der zweite Tod keine Macht über sie hat, ein großer Trost.