Offenbarung 2,18-29; 3,1-6

Dez 10

Heutige Bibellese:

Sacharja 4,1-5,11 / Offenbarung 2,18-3,6 / Psalm 129,1-8 / Sprüche 29,12-14


Die sieben Sendschreiben sind an sieben spezielle Gemeinden in Kleinasien gerichtet, und dem prüfenden Blick Jesu (vgl. 1,14: „Augen wie Feuerflammen“) entgeht nicht, was es in diesen Gemeinden an Gutem und Schlechtem gab. Das „ich kenne“ bzw. „ich weiß“, mit dem der Herr das Lobenswerte herausstellt, wiederholt sich bei der Prüfung aller sieben Gemeinden. Welche guten Dinge kann der  Herr in Ihrer Gemeinde loben?

Jede örtliche Gemeinde ist dafür verantwortlich, ein Licht für Jesus Christus zu sein (Leuchter: 1,12.20) und wird danach beurteilt, inwieweit sie diesem Auftrag nachkommt. Die sieben Schreiben zeigen, wie unterschiedlich der praktische Zustand der einzelnen Gemeinden war (und bis heute ist). Obwohl die sieben Gemeinden, an die die Sendschreiben gerichtet wurden, einzeln beurteilt werden, so lautet der Schlussvers doch immer, dass wer ein Ohr hat hören solle, was der Geist den Gemeinden sagt. Jedes Sendschreiben geht folglich alle Gemeinden an und alle können und sollen aus dem darin ausgesprochenen Lob und Tadel lernen – auch wir!

Weiter fällt auf, dass es am Ende immer heißt „was der Geist ... sagt“, obwohl doch Jesus Christus derjenige ist, der Johannes sagte, was er schreiben sollte (1,10-12; 2,1.12.18 usw.)! Was der Herr sagt, sagt der Geist. Die göttlichen Personen bilden eine Einheit. All ihr Reden ist Wort Gottes (vgl. 1,2).

Manche Ausleger sehen in der Gemeinde in Thyatira prophetisch den Katholizismus, der sich in der Endzeit zu dem geheimnisvollen Babylon weiterentwickeln würde und während der großen Drangsalszeit vernichtet werden wird (Kap. 17). Wenn auch das System als Ganzes bestraft wird, so wird doch jeder Einzelne gemäß seiner Werke beurteilt (die ja ein Ausdruck des geistlichen Zustandes sind; V.23). Interessant ist auch V.24-25: Der glaubende Überrest wird (noch) nicht aufgefordert, das „kranke“ System zu verlassen (wie später in 18,4), sondern wird lediglich aufgefordert, an dem, was er hatte, festzuhalten (V.25).


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