2.Samuel 18,1-18; 19,1-9a

Juni 13

Heutige Bibellese:

2.Samuel 18,1-19,9 / Apostelgeschichte 9,1-25 / Psalm 131,1-3 / Sprüche 17,4-5


David teilte seine Gefolgsleute in drei Gruppen und stellte sie unter den Oberbefehl Joabs, Abischais und Ittais. Jedem dieser drei Führer schärfte er ein, auf seinen „Jungen“ Absalom aufzupassen (V.5). Immer noch nennt David seinen längst erwachsenen Sohn, der bereits Kinder hatte 14,27), „Jungen“. Auch das übrige Kriegsvolk hörte diesen Wunsch Davids, so dass sie sich nicht trauten, Absalom zu töten. Nur der skrupellose Joab scheute sich nicht davor (V.15). Andererseits könnte der Krieg durch den Tod Absaloms beendet werden (V.16) und so das Sterben vieler anderer Soldaten verhindert werden (V.7-8)!

Davids Trauer um seinen Sohn war groß und menschlich gesehen kann man dies sehr gut nachvollziehen (V.1). Aber hatte Joab mit seiner Kritik nicht recht? David trauerte um seinen Sohn, der ihn hasste. Doch das Leben der Männer, die zu ihm hielten und für ihn in den Kampf gezogen waren, um sein Leben zu retten, war ihm nicht viel wert (V.7). So wie die Nachstellungen Sauls gegenüber David erst mit dessen Tod endeten (und vorher nur solange ruhten, wie David sich außerhalb des verheißenen Landes befand), so hätte auch der Rebell Absalom keine Ruhe gegeben, wenn er am Leben geblieben wäre. Jeden anderen Rebell hätte David vermutlich nicht zu schützen versucht. Saul stellte insofern eine Ausnahme dar, als er ein Gesalbter des HERRN war.

Hieran wird deutlich, wie schwierig es ist, gegenüber Familienangehörigen und insbesondere eigenen Kindern objektiv zu sein. Man fühlt sich für sie verantwortlich und möchte sie (evtl. sogar sich selbst) in Schutz nehmen und versucht daher, ihr Verhalten zu entschuldigen. Bei Zuchtmaßnahmen innerhalb einer Gemeinde sollten Familienangehörige daher besser kein Entscheidungsrecht erhalten.


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