Matthäus 18,1-20
Heutige Bibellese:
Hiob 8,1-11,20 / Matthäus 18,1-20 / Psalm 23,1-6 / Sprüche 6,1-5
Bereits zweimal hatte Jesus seinen 12 Jüngern verkündigt, dass er bald würde sterben müssen (16,21; 17,22-23). Und wie immer, wenn „Führungspositionen“ frei werden, geht der Streit los, wer der bzw. die Nachfolger werden. Auch unter Christen, auch unter den Jüngern damals. Doch eine Tatsache ist sehr positiv: die Jünger gehen mit ihrer Frage zu Jesus. Das sollten auch wir immer tun!
Wie reagiert Jesus auf die fleischlichen Gedanken seiner Jünger? Diesmal nicht, indem er sie zurechtweist, sondern indem er ihnen anhand eines Kindes praktischen Anschauungsunterricht erteilt. Zunächst geht es gar nicht darum, der Größte im Reich Gottes zu sein, sondern überhaupt erst einmal hineinzukommen. Und dazu muss man werden wie ein Kind (V.3), d.h. sich selbst erniedrigen (V.4) – und nicht sich selbst zu erhöhen versuchen!
Die folgenden Verse verdeutlichen das weiter. Es geht nicht darum, sich mit anderen zu vergleichen (um selbst möglichst besser dazustehen), sondern darum, auf sich selbst zu sehen und das eigene Leben zu überprüfen. Es gibt nichts schlimmeres, als durch das eigene Leben andere zur Sünde zu verführen (V.6-11). Das Abhauen von Hand oder Fuß bzw. das Ausreißen des Auges ist natürlich bildlich zu verstehen. Aber es zeigt, wie sehr wir unser Verhalten prüfen und richten müssen, um niemandem einen Anstoß zu geben.
Jesus ist gekommen, um Verlorene zu retten (V.11-14). Deshalb dürfen wir nicht (auch nicht durch Unachtsamkeit) dazu beitragen, dass Menschen verloren gehen! Und wenn wir sehen, dass Menschen sündigen, ist es unser Auftrag, ihnen nachzugehen, sie zu überführen und zurechtzubringen – und ihnen immer wieder zu vergeben (V.15-35).