Matthäus 17,24-27

Jan 26

Heutige Bibellese:

Hiob 4,1-7,21 / Matthäus 17,10-27 / Psalm 22,15-32 / Sprüche 5,20-23


Die Einnehmer der Tempelsteuer konfrontierten Petrus mit der Frage, ob Jesus die Tempelsteuer zahlen würde. Vorschnell wie immer sagte Petrus gleich, dass Jesus sie zahlen würde – um gleich darauf von Jesus belehrt zu werden, dass er dazu eigentlich nicht verpflichtet ist. Dennoch ist Jesus bereit, die Steuer zu zahlen. Warum? Er will den Menschen (hier: den Einnehmern der Tempelsteuer) kein Ärgernis, keinen Anstoß geben (V.27). Ist das auch die Triebkraft und Motivation unseres Verhaltens?

Der griechische Ausdruck für „Ärgernis“ oder „Anstoß geben“ hat auch die Bedeutungen „zu Fall bringen“, „zur Sünde verleiten“. Dass sich letzteres für einen Christen nicht geziemt, ist uns sicherlich klar. Aber ist uns bewusst, dass auch „kleine“ Ärgernisse und Anstöße den Nächsten schon in diese Richtung führen können? Deshalb warnt die Bibel uns so eindringlich davor, niemand Grund zu Anstoß und Ärgernis zu geben!

[...] haltet vielmehr das für recht, dem Bruder keinen Anstoß oder kein Ärgernis zu geben! (Röm 14,13)

Die Sorge um das Wohl des anderen muss immer Vorrang haben. Es ist wichtiger, als unsere persönliche Freiheit!

Seht aber zu, dass nicht etwa diese eure Freiheit den Schwachen zum Anstoß werde! (1.Kor 8,9)

Der Gedanke, niemandem Anstoß zu geben, setzt sich auch in den folgenden Reden Jesu fort. Anderen Menschen (insbesondere „den Kleinen“) einen Anlass zur Sünde zu geben ist eine so ernste Tat, dass Jesus sagt, es sei besser, wenn ein solcher Mensch in die Tiefe des Meeres versenkt würde – und er fordert uns zu schärfstem Selbstgericht auf, damit wir solches nicht tun (18,6-11).


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