Psalm 145
Heutige Bibellese:
Nehemia 5,14-7,72 / Offenbarung 18,1-24 / Psalm 145,1-21 / Sprüche 30,21-23
Die Überschrift „ein Lobgesang“ ist äußerst treffend. Wir haben einen
großen Gott (V.3). Seine Größe ist unerforschlich – wie sollten wir auch
einen unendlichen, ewigen Gott mit unserem begrenzten menschlichen
Verstand erfassen können! Aber wenn wir Gott auch nicht ganz erfassen
können, so können wir angesichts seiner Werke (die Schöpfung), seiner
Machttaten, Wunder und Kraft sowie der „Pracht seiner Herrlichkeit“
(V.5) nicht anders, als ihn zu loben. Es gibt überhaupt keinen Grund,
nicht über unseren Gott und seine Herrlichkeit zu reden. Er ist gnädig
und barmherzig (V.8), gut gegen alle, voll Erbarmen (V.9). Welche
Religion kann so einen Gott aufweisen? In den Religionen muss der Mensch
durch eigene Kraft stark sein und seine Würdigkeit beweisen. Aber Gott
ist anders. Er stützt die Fallenden und richtet die Niedergebeugten auf
(V.14). Er verachtet die Schwachen nicht, sondern nimmt sich ihrer an.
Er ist gerecht und treu, er verschließt seine Hand nicht, sondern tut
sie auf, um alles Lebendige zu sättigen (V.16-17). Er hört und hilft
(V.19). Er bewahrt alle, die ihn lieben – nur die Gottlosen vertilgt er
(V.20).
Wenn man bedenkt, wovon Menschen so alles schwärmen (Fußballclubs, Stars
usw.), dann müssen wir feststellen: unser Gott übertrifft alle. Müssten
wir nicht pausenlos von Lob erfüllt sein, müsste unser Mund nicht davon
überfließen, Gott zu rühmen und allen zu verkünden, wie groß, mächtig
und gut er ist? Oder spielt er in unserem Alltag eine so geringe Rolle,
dass uns gar nicht bewusst ist, wie viel Gutes er uns täglich tut?
Erleben wir seine Nähe, weil wir ihn täglich anrufen (V.18)? Oder
Verleugnen wir seine Wahrheit, leben nicht gemäß seinem Willen und
können deshalb seine Nähe nicht erleben?