Matthäus 4,12-17
Heutige Bibellese:
1.Mose 8,1-10,32 / Matthäus 4,12-25 / Psalm 4,1-9 / Sprüche 1,20-23
Nachdem Johannes der Täufer gefangengenommen worden war, ging Jesus nach Galiläa. In Judäa hatten die Menschen (bis auf wenige Ausnahmen) keine Notiz von ihrem König genommen. So verließ Jesus das Gebiet und ging in den von den Juden verachteten Norden, nach Galiläa, fern vom religiösen Zentrum in Jerusalem. In der dortigen Finsternis ließ Jesus sein Licht leuchten (V.15-16). Er wohnte in Kapernaum und knüpfte dort an, wo Johannes aufgehört hatte: er rief die Menschen zur Buße und verkündigte, dass das Königreich der Himmel nahe gekommen war. Der König war bereits da, nun mussten die Menschen von ihren bösen Wegen umkehren, in das Königreich eintreten und Jesus als König annehmen.
In vielen Bibelübersetzungen steht lediglich „Reich der Himmel“, aber das griechische Wort bedeutet „Königreich“ bzw. „Königsherrschaft“. Die Verkündigung des Königreiches war nichts Neues. Bereits im Alten Testament wurde die Aufrichtung des unvergänglichen Königreiches angekündigt, besonders durch den Propheten Daniel:
Und ihm [dem Sohn des Menschen] wurde Herrschaft und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum so, dass es nicht zerstört wird. (Dan 7,14)
Der Zusammenhang (Dan 7,9-13) zeigt, dass der Menschensohn das Reich vor dem Thron Gottes empfängt. Das „Königreich der Himmel“ ist damit – entgegen der jüdischen Erwartung – mehr als ein irdisches Reich. Auch ist es kein Reich im Himmel, sondern die Herrschaft des Himmels über die Erde (durch Jesus Christus). Folglich gelten in diesem Reich ganz andere Grundsätze und Prinzipien als in allen irdischen Reichen. Diese Grundsätze stellt der König und Messias in seiner „Regierungserklärung“, der Bergpredigt (Kap. 5-7), dar.