Matthäus

Jan 03

Heutige Bibellese:

1.Mose 5,1-7,24 / Matthäus 3,7-4,11 / Psalm 3,1-9 / Sprüche 1,10-19


Alle vier Evangelien beschreiben das Leben Jesu, doch jedes aus einem etwas anderen Blickwinkel. Im Matthäusevangelium wird Jesus als der König Israels dargestellt. Das zeigt schon eine statistische Analyse bestimmter Begriffe. Der Ausdruck „Reich der Himmel“ (eigentlich Königreich der Himmel) kommt nur in Matthäus vor, insgesamt 32-mal. Er entspricht dem rabbinischen Begriff malkut shamajim, der im damaligen Judentum das am Ende der Zeit erwartete Königreich bezeichnen konnte. 

Ausdrücke wie „König“, „als König herrschen“ (in der RevElb nur mit „herrschen“ übersetzt), „Königreich“ (RevElb Reich) und „königlich“ kommen bei Matthäus deutlich häufiger vor als bei den anderen Evangelisten: Matthäus 78-mal, Markus 32-mal, Lukas 61-mal und Johannes 23-mal. Auch der Name „Sohn Davids“ ist bei Matthäus am häufigsten: 8-mal, Markus 2-mal, Lukas 2-mal, Johannes 0-mal).

Wie bereits erwähnt, beginnt das Matthäusevangelium mit dem königlichen Geschlechtsregister Jesu. Nach der Geburt wird nicht der Besuch der („niedrigen“) Hirten beschrieben (wie bei Lk), sondern der „hohe“ Besuch von den Weisen aus dem Osten, die königliche Geschenke mitbringen. Dass die jüdische „Elite“ ihrem König keinen Besuch abstattete, obwohl sie den Geburtsort so sicher angeben konnten, zeigt nur, wie unvorbereitet die Mehrheit des Volkes war; nur ein Überrest wartete noch auf den Messias (vgl. z.B. Simeon und Hannah im Tempel, Lk 2,21-38). Damit zeigt Mt von Anfang an, dass der König verworfen wird.

In 3,2 kündigt Johannes der Täufer, der Vorläufer Jesu, an, dass das Königreich der Himmel nahe ist (vgl. Fußnote zu V.2) und kurz darauf bietet Jesus selbst seinem Volk das verheißene Königreich der Himmel an (4,17).


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