Matthäus 1,1-25
Heutige Bibellese:
1.Mose 1,1-2,25 / Matthäus 1,1-2,12 / Psalm 1,1-6 / Sprüche 1,1-6
Das Matthäusevangelium besitzt eine „geschlossene Struktur“: das Ende schließt wieder an den Anfang an. Gleich im ersten Vers wird Jesus als der Sohn Davids (d.h. als der wahre Salomo) und als der Sohn Abrahams (d.h. der wahre Isaak) vorgestellt. Salomo war ein gewaltiger König, der über ein riesiges Reich herrschte und auch darüber hinaus großes Ansehen genoss. Doch Jesus übertrifft die Größe Salomos noch (vgl. 12,42): ihm ist nicht nur große Macht auf Erden gegeben, sondern „alle Macht [...] im Himmel und auf Erden“ (Mt 28,18).
Über Abraham und Isaak erfahren wir, dass aufgrund Abrahams Bereitschaft, Isaak für Gott zu opfern, dieser ihm verhieß, dass alle Nationen einmal in seinem Samen (Nachkommen) gesegnet werden sollten (1.Mo 22,16-18). Nach seinem Tod (im Gegensatz zu Isaak starb Jesus in der Tat) und seiner Auferstehung gab Jesus, der große Sohn Abrahams, seinen Nachfolgern den Auftrag zur Ausbreitung seines Segens in alle Nationen (Mt 28,20).
Im Matthäusevangelium wird Jesus als der verheißene König Israels vorgestellt. Entsprechend dieser Fokussierung beginnt dieses Evangelium mit Jesu königlichem Geschlechtsregister. Auch das Lukasevangelium enthält ein Geschlechtsregister Jesu, doch spricht vieles dafür, dass dort Marias Stammbaum angegeben wird. Hier wird dagegen der Stammbaum Josefs überliefert, obwohl Jesus gar nicht dessen leiblicher Sohn war. Doch nur von ihm, der aus der königlichen Linie abstammte, konnte Jesus das Königtum erben, das nur durch männliche Ahnen vererbt wurde.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch Vers 25: „und er [Josef] nannte seinen Namen Jesus“. Wenn der Ehemann einem Neugeborenen den Namen gab, erkannte er das Kind biologisch oder mindestens juristisch als sein Kind an und nahm es mit allen Rechtsfolgen in sein Haus auf.
Möge dieses neue Jahr dazu dienen, dass Sie, die Sie Jesus vermutlich schon in ihr „Haus“ aufgenommen haben, ihn in sich und Ihrem Haus wachsen und immer mehr Raum einnehmen lassen.