Maleachi 2,7.17; 3,1-5.23-24

Dez 31

Heutige Bibellese:

Maleachi 2,17-3,24 / Offenbarung 22,6-21 / Psalm 150,1-6 / Sprüche 31,10-31


Der Name Maleachi bedeutet „mein Bote“ – und man könnte fast sagen: „der Name ist Programm“. Maleachi ist der letzte alttestamentliche Prophet. Er war der letzte Bote Gottes, durch den die prophetischen Bücher zum Abschluss gebracht wurden (so wie Nehemia die historischen Bücher abschloss). Und in seiner Botschaft ist von drei anderen Boten die Rede (bzw. Engeln; das hebräische Wort „Malak“ kann beides bedeuten, doch hier ist klar, dass Boten gemeint sind).

Als erste Boten werden die Priester genannt. Sie sollen Erkenntnis über die Dinge Gottes besitzen und das Volk unterweisen (2,7). Eigentlich sollten alle Christen „Engel“ oder Boten Gottes sein, indem sie das Wort Gottes weitergeben oder ihren Glauben bezeugen (vgl. auch Off 2-3: die Sendschreiben sind an die „Engel“ der Gemeinden adressiert):

Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. (Mt 10,32)

[...] Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung jedem gegenüber, der Rechenschaft von euch über die Hoffnung in euch fordert [...] (1.Pt 3,15)

Als nächstes wird das Auftreten Johannes des Täufers vorhergesagt: Der Bote, den Gott sandte, um den Weg vor ihm her zu bereiten (3,1). Johannes machte dort weiter, wo Maleachi aufgehört hatte. Er war quasi der Maleachi des NT, rief das Volk zur Buße und bereitete es dadurch für die Gnadenbotschaft Jesu Christi vor. Denn nur wer erkannt hat, dass er ein Sünder ist, kann verstehen, warum Jesus Christus kommen musste: um für unsere Sünden zu sterben, damit wir Gnade empfangen können. Jesus bezog V.1 direkt auf Johannes (und auch der Engel, der mit Zacharias die Geburt des Johannes ankündigte; Lk 1,17):

Dieser [Johannes] ist es, von dem geschrieben steht: „Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.“ (Mt 11,10)

Der andere Bote, dessen Auftreten Maleachi prophezeite, ist Jesus Christus. Er war der „Engel [oder Bote] des Bundes“, den man herbeiwünschte und der plötzlich zu seinem Tempel kam. Der Engel des Bundes entspricht dem Engel des HERRN – die alttestamentliche Bezeichnung für das Auftreten Jesu vor seiner Menschwerdung. Der Ausdruck „den ihr sucht“ beschreibt die sehnsüchtige Erwartung des Messias im Volk .

Die Frage in 2,17, wo der Gott des Gerichts sei, wird durch 3,1-5 in dreifacher Hinsicht beantwortet: Zuerst muss der Wegbereiter kommen, dann kommt der Herr selbst zu seinem Tempel. Das wurde durch Johannes und Jesus bereits erfüllt. „Tempel“ könnte man auf Israel deuten, weil Jesus nur für und zu seinem Volk kam. Er kam aber auch mehrmals direkt zum Tempel (so „plötzlich“, dass die Mehrheit ihn nicht erkannte). Die zweifache Tempelreinigung war bereits ein Gericht (reinigte; Mk 11,15-17; Joh 2,13-17) und auch die Zerstörung des Tempels (als Folge seiner Verwerfung), die er voraussagte (Mk 13,1-2). Doch das eigentliche Kommen des „Engels des Bundes“ zum Gericht steht noch aus (2,17; 3,2-5). Auch dieses Kommen wird von einem Vorläufer vorbereitet werden, von dem in V.23-24 angekündigten Elia (weil Johannes als „Elia“ verworfen wurde; Mt 17,11b-12). Alle, die sich von ihm nicht vorbereiten lassen, werden im Gericht Gottes umkommen (zwei Drittel der Bevölkerung; Sach 13,8). Sind Sie auf Gottes Gericht vorbereitet (Apg 17,31)?


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