Daniel 11,8-20

Dez 03

Heutige Bibellese:

Daniel 11,2-35 / 1.Johannes 5,1-21 / Psalm 122,1-9 / Sprüche 28,24


Nachdem der König von Ägypten mit großer Kriegsbeute in sein Land zurückgekehrt war, ruhte der Krieg einige Jahre (V.8). Um 242 v.Chr. unternahm der syrische König Seleukus II. einen Gegenschlag, der allerdings erfolglos blieb (V.9). Dessen Söhne, Seleukus III. Soter (226-223 v.Chr.) und Antiochus III. der Große (222-187 v.Chr.) wollten den Krieg weiterführen und stellten dazu ein sehr großes Heer auf (V.10). Ab V.10b (Elb) wird nur noch von einem König gesprochen, weil Seleukus III. 223 v.Chr. mit Gift ermordet worden war. Als Antiochus III. bei seinem dritten Angriff (218 v.Chr.) einen Teil Israels eroberte, wurde Ptolemäus IV. Philopator (221-204 v.Chr.) sehr zornig (V.11). Er besiegte Antiochus III. um 217 v.Chr., ließ diesen aber ungehindert abziehen. Als Ptolemäus IV. starb, war sein Sohn und Thronfolger Ptolemäus V. Epiphanes (204-181 v.Chr.) noch ein Kind. Da das Ägyptische Reich außerdem durch innere Unruhen und Thronzwistigkeiten geschwächt war, hielt Antiochus III. den Zeitpunkt für günstig, um Ägypten erneut anzugreifen (V.13). Israel stand damals unter ägyptischer Oberhoheit. Ein Teil der Juden verbündete sich mit Antiochus gegen Ptolemäus V. Doch die Ägypter schlugen unter dem Feldherrn Skopas zurück und rissen Israel wieder an sich (V.14).

Antiochus III. griff Ägypten nochmals an. Um 198 v.Chr. schlug er die Ägypter an der Jordanquelle bei Banyas; deren Feldherr Skopas floh nach Sidon. Antiochus III. folgte ihm, belagerte die Stadt und nahm sie schließlich ein. Ein Versuch, Skopas zu befreien, schlug fehl. Alle ägyptischen Streitkräfte wurden in ihr Land zurückgetrieben (V.15). Antiochus brachte u.a. ganz Israel (das Land der Zierde, V.16) und Phönizien unter seine Herrschaft. Die Juden blieben bis 143 v.Chr. unter syrischer Vorherrschaft. Um 194 v.Chr. versuchte Antiochus III. auch Einfluss auf Ägypten auszuüben, indem er seine Tochter Kleopatra Ptolemäus V. zur Frau gab. Doch der Plan scheiterte und Kleopatra ergriff nach der Hochzeit sofort für ihren Ehemann Partei (V.17). Antiochus wandte sich nach dem Abkommen mit Ägypten anderen Gebieten zu und eroberte Thrakien und die griechischen Inseln (V.18a). Doch diese Machtausdehnung nach Westen stieß bei den Römern auf wenig Gegenliebe. Um 190 v.Chr. wurde Antiochus in der Entscheidungsschlacht bei Magnesia (Kleinasien) durch einen römischen Feldherrn völlig geschlagen und musste Griechenland sowie Kleinasien bis an den Taurus räumen und hohe Kriegsentschädigungsleistungen zahlen (V.18b). Außerdem musste er 20 Geiseln stellen, unter denen sich auch sein jüngerer Sohn befand, der spätere Antiochus IV. Epiphanes, das kleine Horn aus Kap. 8. Um die hohen Tributzahlungen an die Römer finanzieren zu können, raubte Antiochus III. die befestigten Städte und Tempel seines Landes aus. Als er 187 v.Chr. den Beltempel von Elymais plündern wollte, wurde er von der wuterregten Bevölkerung umgebracht, die ihr Heiligtum verteidigte (V.19).

Nachfolger wurde sein Sohn Seleukus IV. Philopator (187-175 v.Chr.). Der schickte seinen Schatzmeister Heliodorus durch das Reich, um die hohen Steuern eintreiben zu lassen, die für die hohen Tributforderungen der Römer nötig waren. Nach 12 Jahren (im Vergleich zu der 35-jährigen Regierung seines Vaters eine kurze Zeit) wurde er von Heliodorus ermordet (V.20). Letzterer hoffte, selbst die Macht ergreifen zu können, doch Heliodorus musste dem von den Römern aus der Haft entlassenen Antiochus IV. Epiphanes weichen.

Die Verse 21-35 in Daniel 11 beschreiben die Zeit von Antiochus IV. Epiphanes (175-164 v.Chr.).


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