Hesekiel 9,1-4

Nov 03

Heutige Bibellese:

Hesekiel 9,1-10,22 / Hebräer 11,32-12,11 / Psalm 105,1-15 / Sprüche 26,26-27


Im vorigen Kapitel wurde beschrieben, wie der HERR dem Hesekiel den Götzendienst im Tempel in Jerusalem zeigte. Jetzt hört er, dass das Gericht der Stadt nahegekommen war und sah sechs Männergestalten (vermutlich Engelwesen), die schon das Zerstörungsgerät in der Hand hatten (V.1-2). Doch bevor sie mit dem Gericht beginnen durften, musste zunächst ein siebter Engel vorangehen und ein Kennzeichen an die Stirn all derer machen, die über die Gräuel, die in ihrer Mitte geschahen, seufzten und stöhnten, d.h. an alle Wiedergeborenen. Eigentlich steht im Hebräischen Grundtext „zeichne ein T (Taw)“. In der älteren hebräischen (wie auch der phönizischen und samaritischen) Schrift war dieser Buchstabe einfach ein Kreuz. Die Schreibweise der Buchstaben hat sich mit der Zeit immer wieder verändert, aber zur Zeit Hesekiels war das „T“ ein Kreuz! Unsere Buchstaben haben dieselbe Abstammung wie das hebräische Alphabet, und besonders beim kleinen „t“ sieht man die Kreuzform noch sehr gut.

In Vers 4 haben wir also bereits einen Hinweis darauf, dass das Kreuz vor dem Gericht Gottes bewahrt! (In 1.Mo 4,15, wo berichtet wird, dass der HERR ein Zeichen an die Stirn machte, damit er nicht von Rächern erschlagen würde, steht für Zeichen ein anderes Wort.) Die Ägypter benutzten in ihrer Sprache das Kreuz sogar als Symbol für Leben.

Das Kapitel enthält noch einen zweiten Hinweis auf das Kreuz: die Engel standen neben dem bronzenen Altar, d.h. dem Brandopferaltar (V.2). Die Tieropfer, die dort dargebracht wurden, wiesen bereits auf das noch zukünftige Opfer am Kreuz von Golgatha hin. (Unser Abendmahl ist ein Rückblick auf das Kreuz.)

Bedeutsam ist auch der Ort, an dem das Zeichen geschrieben wurde: die Stirn. Kurz dahinter befindet sich der Ort des Denkens und des Gedächtnisses. Alle, die Jesus Christus als ihren Herrn und Heiland angenommen haben, sollen nie vergessen, was er für sie getan hat. Das Kreuz darf niemals aus unserem Gedächtnis verschwinden und soll beständig unser Denken prägen:

Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt aus den Toten [...] (2.Tim 2,8)

Das Zeichen an der Stirn erinnert an Off 13,16-18, wo gesagt wird, dass der Antichrist die Menschen in der Endzeit dazu bringen wird, das Zeichen des Tieres oder seine Zahl 666 an die Stirn oder Hand zu machen (jeder Buchstabe des hebräischen Alphabets entspricht einer bestimmten Zahl: 1,2,3,... 10,20 usw.; „taw“ entspricht der Zahl 400; die Summe der Buchstaben eines Namens ergibt daher eine Zahl). In Off 14,1 werden dagegen 144.000 Menschen auf dem Berg Zion gesehen, die den Namen des Lammes (d.h. Jesus) auf der Stirn tragen! Der Name Jesus hat die Quersumme 888. Sieben ist die Zahl der Vollkommenheit, sechs die der Unvollkommenheit und des Menschen, acht dagegen ist mehr als vollkommen! Außerdem steht die acht für den Neuanfang: Mit dem Sabbat, dem siebten Tag, endet die Woche; der achte Tag ist der Beginn der neuen Woche. Die Auferstehung Jesu fand am Sonntag, dem achten Tag, statt!


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