Jesaja 7; 8,1-4.8

Juli 31

Heutige Bibellese:

Jesaja 6,1-7,25 / 1.Korinther 11,2-16 / Psalm 25,1-11 / Sprüche 20,11


Kapitel 7 fällt in die Zeit einer großen nationalen Krise Judas. Hätten Rezin (König von Aram) und Pekach (König des Nordreiches Israel) gesiegt (V.1), wäre Juda von Israel abhängig geworden (V.6) und später durch den Einfall der Assyrer als Nation zerstört worden, (so wie sie 15 Jahre nach diesen Ereignissen Israel zerstörten).

Juda wurde in dieser Zeit von dem bösen und gottlosen König Ahas regiert, so dass auch Judas Stellung als bibelgläubige Nation auf der Erde stark gefährdet war. Wichtiger als eine militärische Befreiung war daher ein Erlöser, der Juda von der Sünde retten und ihm neue geistliche Kraft geben konnte, um der übrigen Welt den Weg zum Heil zeigen zu können.

In diese Situation hinein kündigt der Herr das Zeichen an, dass die Jungfrau schwanger werden und einen Sohn gebären wird, der Immanuel (Gott ist mit uns) genannt werden würde (V.14). Da dies ein Zeichen für Ahas und Juda sein sollte (V.14), muss diese Prophetie bereits damals eine Erfüllung gehabt haben – durch die Frau Jesajas, die einen Sohn gebar (8,1-3). Wenn Jesaja 735 v.Chr. mit Ahas zusammentraf (7,3), dann wäre der Sohn 734 v.Chr. geboren worden und wäre mit zwei Jahren alt genug, um „Mein Vater“ und „Meine Mutter“ zu rufen (8,4). 732 v.Chr. wurde Damaskus von den Truppen Tiglat-Pilesers III. von Assur gestürmt und geplündert. Mit 12 oder 13 Jahren wurde ein jüdischer Junge als alt genug betrachtet, um für seine Sünden selbst voll verantwortlich zu sein und würde lernen, den Pentateuch (die fünf Bücher Mose) zu lesen und auszulegen (Bar-Mitsvah). Das heißt, dass er 722 v.Chr. alt genug wäre, das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen (V.16). Genau in diesem Jahr fiel auch Israel an Assyrien!

Doch die Prophetie in V.14 weist auch auf eine viel größere Person hin, auf den Herr Jesus Christus, wie das Zitat von Vers 14 in Matthäus 1,23 bestätigt. Bemerkenswerterweise bedeutet das hebräische Wort almah in V.14 für „Jungfrau“ in erster Linie „junge Frau“ (obwohl es im AT immer mit der Bedeutung Jungfrau benutzt wird; z.B. für Rebekka in 1.Mo 24,43, denn in 1.Mo 24,16 steht ein anderes Wort, das ausdrücklich Jungfrau bedeutet). Doch gerade durch die weitere Bedeutung ist almah ein ideales Wort für die beiden Aspekte der Immanuel-Prophetie, den nahen und den fernen (denn Jesajas Frau war keine Jungfrau mehr; vgl. 7,3). Bemerkenswerterweise steht im griechischen Text in Mt 1,23 ein Wort, das ausdrücklich eine Jungfrau bezeichnet. Und spätestens Lk 1,34 zerstreut jeglichen Zweifel über die Jungfräulichkeit Marias.


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