1.Könige 4,20; 5,1-5

Juni 20

Heutige Bibellese:

1.Könige 3,3-5,14 / Apostelgeschichte 13,14-41 / Psalm 138,1-8 / Sprüche 17,17-18


In diesem Abschnitt wird uns mitgeteilt, wie sich unter der Herrschaft Salomos viele der früher gegebenen Verheißungen des HERRN erstmals erfüllen – bevor sie im Tausendjährigen Friedensreich ihre endgültige Erfüllung finden.

Juda und Israel (eine Trennung zwischen beiden Teilen Israels deutete sich schon lange vor dem endgültigen Bruch unter Rehabeam an) nahmen an Menge zu. Sie wurden zahlreich wie der Sand am Meer – wie der HERR dem Abraham nach der Beinahe-Opferung Isaaks verheißen hatte (1.Mo 22,17).

Salomo herrschte über das ganze Gebiet von Ägypten bis zum Strom Euphrat. Damit erfüllte sich die Abraham in 1.Mo 15,18 gegebene Verheißung das erste Mal – allerdings noch nicht ganz. Kap. 11 zeigt, dass Damaskus (11,24) und vielleicht auch Teile Moabs fehlten. Endgültig wird sich 1.Mo 15,18 erst im Tausendjährigen Reich erfüllen.

Salomo herrschte also über die Königreiche von Ägypten bis zum Euphrat. Die kriegerische Zeit unter David war vorbei. Das Volk lebte in Sicherheit, jeder unter seinem Feigenbaum und Weinstock. Friede (Sicherheit) und Nahrung in Fülle waren die in 3.Mo 26,1-13 verheißenen Segnungen für den Fall, dass Israel die Gebote Gottes halten würde. Was sich zur Zeit Salomos buchstäblich erfüllte, ist gleichzeitig ein Bild für das Reich Gottes in der jetzigen Zeit.

Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist. (Röm 14,17)

Beide Aussagen entsprechen sich, denn der Feigenbaum ist ein Bild für Gerechtigkeit (das kann man aus Jer 21-24 schließen, wo Israel mehrfach zu Gerechtigkeit aufgerufen wird und abschließend die fehlende Gerechtigkeit durch äußerst schlechte Feigen symbolisiert wird). Friede wird in beiden Stellen genannt (V.4; Sicherheit in V.5 ist eine Folge des Friedens; vgl. auch 2.Kön 20,19; 1.Thess 5,3). Und Wein ist immer ein Symbol für Freude (Ri 9,13; Ps 104,15). Entscheidend sind nicht äußerer Friede und leibliches Wohlergehen (auch wenn wir diese genießen dürfen, sofern der Herr sie uns schenkt), sondern der Friede mit Gott (Röm 5,1) und das geistliche Wohlergehen (vgl. 3.Joh 2)! Nur diese kennzeichnen das Reich Gottes, haben ewigen Bestand und „wer in diesem dem Christus dient, ist Gott wohlgefällig und den Menschen bewährt“ (Röm 14,18).

Die Zeit Salomos war eine gesegnete Zeit. Wie viel mehr wird es das Friedensreich des Messias Jesus sein, in dem alle Verheißungen endgültig erfüllt sein werden!


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