2.Könige 2,5-9.26-35

Juni 19

Heutige Bibellese:

1.Könige 2,1-3,2 / Apostelgeschichte 12,24-13,13 / Psalm 137,1-9 / Sprüche 17,16


David hatte während seiner Regierung nicht alles Unrecht gerichtet und deshalb vor seinem Tod Salomo beauftragt, dies nachzuholen (V.5-9). Salomo kannte nicht nur den Tod als Strafe, sondern wusste auch andere Mittel einzusetzen. Der Priester Abjatar, der zwar beim Aufstand Absaloms noch auf Davids Seite gestanden hatte, sich bei Adonija aber der falschen Seite zugewandt hatte, wurde in seine Heimatstadt Anatot zurückgeschickt (V.26). Auch der Prophet Jeremia, der Sohn des Priesters Hilkija, kam aus dieser Stadt (Jer 1,1). Dadurch wurde das Gericht erfüllt, dass der HERR lange Zeit zuvor über das Haus Elis ausgesprochen hatte. Eli war ein Nachkomme Ithamars. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen war das Hohepriestertum von der Linie Eleasars auf die Linie Ithamars (des jüngsten Sohnes Aarons) übergegangen. Doch aufgrund der Laschheit Elis und der Bosheit seiner Söhne hatte der HERR angekündigt, dieses Privileg wieder von ihnen zu nehmen und es für immer einem Priester zu geben, der nach dem Herzen Gottes handeln würde (1.Sam 2,30-35). Dieser Priester war Zadok (V.35; Hes 44,15-16). Bemerkenswert ist, wie lange der HERR damit gewartet hat. Zur Zeit Davids waren Abjatar und Zadok beide Hohepriester. Abjatar konnte nichts dafür, dass er dieses Amt „unrechtmäßig“ bekleidete und der HERR akzeptierte ihn, bis er sich auf die falsche Seite stellte und Adonija anhing!

Auch Joabs Doppelmord musste noch bestraft werden (V.5). Nach dem Tode Adonijas wusste Joab, dass der Zeitpunkt dafür gekommen war. Deshalb floh er in das Zelt des HERRN und ergriff die Hörner des Altars. Das war ein von Gott bestimmter Ort, an den man fliehen konnte, sofern man keinen vorsätzlichen Mord begangen hatte. Adonija hatte diesen Ort zu recht aufgesucht (1,50-51), denn er hatte keinen Mord begangen. Doch Joab hatte bewusst und hinterlistig gemordet, deshalb konnte er dort keinen Schutz finden, wie 2.Mo 21,14 explizit erwähnt:

Wer einen Menschen so schlägt, dass er stirbt, muss getötet werden. Hat er ihm aber nicht nachgestellt, sondern Gott hat es seiner Hand widerfahren lassen, dann werde ich dir einen Ort bestimmen, wohin er fliehen soll. Doch wenn jemand an seinem Nächsten vermessen handelt, indem er ihn hinterlistig umbringt - von meinem Altar sollst du ihn wegnehmen, damit er stirbt. (2.Mo 21, 12-14)


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