5.Mose 32,10-15

April 20

Heutige Bibellese:

5.Mose 32,1-52 / Lukas 20,1-26 / Psalm 90,1-17 / Sprüche 13,11


Die Fürsorge Gottes für sein Volk ist atemberaubend. Er behütet es wie seinen Augapfel (V.10) und trägt es auf seinen „Schwingen“, wie ein Adler seine Flügel unter seinen Jungen ausbreitet (V.11). Das Leben im Nest unter der Fürsorge der Eltern, die den ganzen Tag über Futter bringen, ist für die jungen Adler sehr angenehm. Doch es kommt der Tag, an dem die Jungen flügge werden sollen – auch wenn sie lieber im Nest bleiben würden. Dann werden die Adlerkinder vom Felsen gestoßen, sie müssen ihre Flügel benutzen und selbst fliegen lernen. Ist ein Kind dazu noch nicht in der Lage, dann rettet die Adlermutter es, indem sie unter ihr Kind fliegt, es mit ihren gewaltigen Flügeln auffängt und wieder auf den Felsen hebt. Dann bekommt der junge Adler einige Tage noch mehr zu fressen und dann kommt die nächste Herausforderung.

Genauso handelt Gott mit seinen Kindern. Er schubst uns aus dem kuscheligen, bequemen Nest, nicht weil er uns nicht liebt, sondern damit wir „fliegen“ lernen, d.h. damit unser Glaube wächst und wir lernen, für ihn zu leben. Dabei lässt er nie zu, dass wir über unser Vermögen versucht werden (1.Kor 10,13) – die Arme Gottes sind immer unter uns, um uns aufzufangen, wenn wir abzustürzen drohen!

Gottes Fürsorge ließ es an nichts fehlen (V.12-14). Doch anstatt dass dies die Dankbarkeit dem Fels (Christus; V.4.13; vgl. 1.Kor 10,4) gegenüber erhöht hätte, wurde Israel dick und fett – und verwarf und verachtete seinen Gott (V.15)! Das Volk war nur noch auf seinen Wohlstand bedacht; Gott verlor an Bedeutung und kam höchstens noch am Rande vor! Wie treffend ist dieses Bild doch auch für unsere Überflussgesellschaft. Möge der Herr uns davor bewahren, dass uns die Gaben wichtiger werden als er selbst, der Geber der Gaben!


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