Josua

April 21

Heutige Bibellese:

5.Mose 33,1-34,12 / Lukas 20,27-47 / Psalm 91,1-16 / Sprüche 13,12-14


Das Schlüsselwort im Buch Josua ist das Wort „Besitz“. Dem Abraham hatte Gott das Land in einem bedingungslosen Bund zu einem ewigen Besitz verheißen:

Und ich werde dir und deinen Nachkommen nach dir das Land deiner Fremdlingschaft geben, das ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitz, und ich werde ihnen Gott sein. (1.Mo 17,8)

Die Verheißung war bedingungslos, doch die Einnahme und der Besitz des Landes waren an Bedingungen geknüpft: Israel musste kämpfen, um das Land zu erobern, und der dauerhafte Besitz des Landes hing von seinem Gehorsam gegenüber Gottes Wort ab. Deshalb rief Josua vor seinem Tode die Ältesten in Sichem zusammen, um sie daran zu erinnern, dass der HERR ein heiliger und eifersüchtiger Gott ist, dem sie nicht dienen könnten (24,1.19). Er ermahnte sie, die fremden Götter weg zu tun, und dem HERRN völlig zu gehorchen.

Das verheißene Land ist kein Abbild des Himmels, denn der Himmel muss nicht erobert werden, dort gibt es auch keine Kämpfe mehr und man kann nicht daraus vertrieben werden. Im Gegenteil! Im Himmel herrscht Frieden; er ist ein Geschenk der Gnade Gottes. Das verheißene Land ist ein Bild für den Ort, an den der Glaubende schon jetzt gebracht werden kann und soll. Das Buch Josua kann als alttestamentliches Gegenstück zum Epheserbrief betrachtet werden. Dort lesen wir, dass der Glaubende „gesegnet [ist] mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus“ (Eph 1,3). Diese himmlischen Segnungen müssen „erkämpft“ werden. Dieser Kampf ist ein geistlicher Kampf; er richtet sich gegen geistliche Mächte, die den Glaubenden von der Einnahme und Erfahrung des göttlichen Segens abhalten wollen. Mit fleischlichen Mitteln ist dieser Kampf daher nicht zu gewinnen, sondern nur durch und in der Kraft des Heiligen Geistes (die umso stärker ist, je mehr ein Mensch sich Gott hingegeben hat) und mit der Waffenrüstung Gottes (Eph 6,10-13).

Josua selbst tritt bis auf die ersten und letzten Kapitel des Buches kaum in den Vordergrund. Dadurch wird deutlich, dass nicht ein Mensch, sondern nur Gottes Kraft das Volk zum Sieg und zum Besitz des verheißenen Landes führen kann (Jos 21,44).


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