4.Mose 4,3

März 17

Heutige Bibellese:

4.Mose 4,1-5,31 / Lukas 2,36-52 / Psalm 62,1-13 / Sprüche 11,15


Mit welchem Alter begann der Dienst der Leviten? Nach 4,3 mit 30 Jahren, nach 8,24 dagegen mit 25 Jahren und nach Esr 3,8 sogar schon mit 20 Jahren. Wie lassen sich diese scheinbar widersprüchlichen Angaben erklären?

Denkbar ist, dass die Leviten eine fünfjährige Ausbildungszeit unter Anleitung und Oberaufsicht ihrer älteren Brüder durchlaufen mussten. Während dieser Zeit hätten sie die Möglichkeit gehabt, die Arbeitsabläufe und Grundsätze zu beobachten und zu verinnerlichen (z.B. in welcher Art und Weise der Leuchter, der Schaubrottisch, die beiden Altäre, die Decken, Bretter usw. transportiert werden mussten), bis sie mit 30 Jahren eigenverantwortlich dienen würden. Möglicherweise durften sie in der fünfjährigen Ausbildungszeit auch bestimmte Hilfsdienste verrichten. Denn auch nach „Dienst-Ende“ ab 50 Jahren durften die Leviten noch helfen, aber die Hauptarbeit sollten sie dann nicht mehr verrichten (8,25-26).

In Esra 3,8 sind die Verhältnisse grundlegend anders als in 4.Mo. In jener Zeit waren ein Teil der Israeliten gerade erst aus der Babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt, der Tempel war noch zerstört. Die Zahl der zurückgekehrten Leviten wird mit 74 angegeben (Esr 2,40), war also äußerst gering. Das könnte der Anlass dafür gewesen sein, das Diensteintrittsalter auf 20 Jahre abzusenken. Da aber andererseits der Tempel noch zerstört war und erst wieder aufgebaut werden sollte, dienten die Leviten gar nicht direkt am Heiligtum. Sie führten lediglich die Aufsicht beim Wiederaufbau und kamen daher auch nicht mit der Anordnung aus 4,3 in Konflikt.

Lehrreich ist, dass der Dienst mit 50 Jahren aufhörte, d.h. in einem Alter, wo man eigentlich noch fit und rüstig ist. Sicher muss man das nicht dogmatisch auf die Gemeinde übertragen und alle über 50-Jährigen vom Dienst ausschließen. Aber der Gedanke, nicht so lange zu dienen, bis es gar nicht mehr geht, sondern sich rechtzeitig zurückzuziehen, um der nächsten Generation „Platz“ zu machen und ihr dann noch beratend zur Seite stehen und Anleitungen geben zu können, ist sicher nicht verkehrt.


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