Hebräer 10,35-39; 11,1.7
Heutige Bibellese:
Hesekiel 5,1-6,14 / Hebräer 11,1-16 / Psalm 103,1-22 / Sprüche 26,22-23
Durch den Glauben an Jesus Christus werden wir vor Gott gerechtfertigt, d.h. für gerecht erklärt und von der Schuld freigesprochen (Röm 3,28). Doch das ist nur der Anfang. Danach folgt das Leben aus Glauben (10,38), in dem der Glaubende lernen muss, auch in Schwierigkeiten auszuharren und die Zuversicht nicht wegzuwerfen, damit man wirklich das ewige Leben und die anderen Verheißungen Gottes erlangt (10,35-39). Es liegt in der Natur der Sache, dass der Glaube mit Dingen zu tun hat, die man noch nicht sieht. Doch Glaube zeichnet sich gerade dadurch aus, dass man so lebt, als wären die Dinge, auf die man hofft, bereits Wirklichkeit (11,1).
Das Griechische Wort „pistis“ hat außer „Glauben“ auch die Bedeutung „Treue“. Wer an Gott glaubt, hält ihn für treu, vertraut ihm und ist von der Zuverlässigkeit seiner Verheißungen überzeugt. Daher ist unser Vertrauen zu Gott auch ein Gradmesser für den Glauben. Wie sehr ein Mensch Gott vertraut, zeigt sich weniger an dem, wie er von bzw. über Gott redet, sondern wie sich sein Glaube, sein Vertrauen auf Gott, im Alltag ausdrückt. Ein schönes Beispiel ist Noah. Er vertraute der Weisung Gottes, eine Arche zu bauen. Mitten in der Wüste, vermutlich begleitet vom Spott seiner Mitmenschen, baute er ein Schiff – weil Gott ihm dies gesagt hatte. Durch seinen Glauben verurteilte er sogar die Welt, die täglich das Zeugnis seines Glaubens (die Arche) sah, aber dennoch nicht glaubte! Doch am Ende war er derjenige, der errettet wurde und Gerechtigkeit erbte (V.7)! Auch wir benötigen Ausharren, doch wer an der Zuversicht festhält, wird am Ende Belohnung empfangen (10,35-36).