Jesaja 42

Aug 13

Heutige Bibellese:

Jesaja 41,8-43,7 / 2.Korinther 3,1-18 / Psalm 33,12-22 / Sprüche 21,5-7


In diesem Kapitel werden die zwei Knechte des HERRN einander gegenüber gestellt: Der Messias, der treue Knecht, der den Willen des HERRN tut (V.1-9) und Israel (vgl. 41,8), das nicht auf dem von Gott bestimmten Weg gehen wollte und nicht auf das Gesetz hörte (V.24).

Mit dem Knecht in V.1 ist der Herr Jesus gemeint. Er wurde bereits durch den Geist gezeugt. Auf ihn legte Gott bei der Taufe seinen Geist (Lk 1,35; Mt 3,16-17; vgl. auch Mt 12,17-21).

Der HERR würde seinem Knecht helfen, seinen Auftrag zu erfüllen. Deshalb (und natürlich, weil der Knecht selbst Gott ist) würde der Auftrag gelingen. „Gerufen in Gerechtigkeit“ bedeutet, Gottes gerechtem Willen verantwortlich zu sein. Der Knecht ist dazu in der Lage, weil der HERR selbst ihm die Kraft dazu gibt (ihn „bei der Hand ergreift“; V.6). Er würde zum Bund des Volkes werden, d.h. den Bund erfüllen (was Jesus tat, indem er die Strafe für die Übertretung des Gesetzes am Kreuz trug) und (dadurch) auch Mittler des neuen Bundes wurde – und das nicht nur für Israel, sondern auch für die Nationen, so dass er auch für sie zum Licht wurde (V.6; Lk 2,32).

Er würde blinde Augen auftun, Gefangene und in Finsternis Sitzende herausführen. Das erste tat Jesus während seines irdischen Lebens buchstäblich (z.B. Mk 10,52). Und bis heute hat er unzähligen Menschen die Augen geöffnet, dass sie IHN sehen, d.h. in ihm den Heiland erkennen und dadurch aus der Gefangenschaft des Todes und der Finsternis des sündhaften Lebens herausgeführt werden konnten. In der Zukunft wird das auch bei dem Überrest des Volkes Israel geschehen, das bis heute mehrheitlich gegenüber dem Handeln und Reden Gottes in Jesus taub und blind ist (V.18-20). Die Beschreibung in V.22 (gefesselt; in Kerkern versteckt) ist ebenfalls ein Gegensatz zu der Verheißung der Herausführung (V.7) und zeigt, wie nötig diese ist!

Der Schluss von V.22: „da ist kein Erretter“ ist heute nicht mehr wahr. Der Erretter war da in Jesus – nur Israel hat ihn nicht als solchen erkannt und nicht angenommen. Wurde das Volk und sein Land deswegen so oft der Plünderung preisgegeben (den Römern, Türken, Kreuzrittern usw.)? Es ist in Brand gesteckt und kommt doch nicht zur Erkenntnis (V.25) – aber der Messias sorgt dafür, dass auch der glimmende Docht Israel nicht völlig ausgelöscht wird (V.3)!


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