1.Korinther 14,4.12.26

Aug 04

Heutige Bibellese:

Jesaja 15,1-18,7 / 1.Korinther 14,1-19 / Psalm 27,7-14 / Sprüche 20,18-19


[...] strebt danach, dass ihr überreich seid zur Erbauung [oder: zum Aufbau] der Gemeinde. (1.Kor 14,12)

Welche Vorstellung haben sie von der „Gemeinde“? Ist das der Ort, an den man seinen Zehnten zahlt und als Gegenleistung sonntags mit einer Predigt bedient wird? Oder ist die Gemeinde ein Ort, an dem man dient – und zwar nicht nur mit Geld, sondern auch praktisch?

Natürlich ist es richtig zu erwarten, dass man selbst in den Gemeindezusammenkünften erbaut wird. Dennoch entspricht es nicht den biblischen Vorstellungen von Gemeinde, dass man nur zum Konsumieren kommt. Gott hat jedem Gaben gegeben (12,7) und er erwartet, dass wir diese zum Nutzen der Gemeinde einsetzen. Wir sollen nicht zuerst an uns denken, dass wir erbaut werden, sondern selbst aktiv dazu beitragen, dass andere erbaut werden. Das kann ganz unterschiedlich aussehen, z.B. durch Putzen und Herrichten der Gemeinderäume (z.B. mit schönem Blumenschmuck), durch ein freundliches Wort, das man dem Nächsten sagt, oder (an die Männer gerichtet) durch aktives Mitwirken wie Liedervorschlagen (Psalm) oder Mitteilen einer Lehre, Offenbarung oder Auslegung (V.26). Sicher ist gute, biblische Lehre das wichtigste Mittel zur Erbauung bzw. zum geistlichen „Aufbau“. Dennoch sind auch die anderen Faktoren nicht zu verachten, denn wenn das „Klima“ nicht stimmt oder der Raum im Dreck versinkt, wird die Gemeinde zu einem so abschreckenden Ort, dass kaum jemand kommen wird, selbst wenn der Lehrer noch so begabt ist.

Sich für die Erbauung (das geistliche Wachstum) anderer einzusetzen, ist keine Nebensächlichkeit des Glaubens. Wir sollen danach streben und darin überreich sein!

Wenn alles in der Gemeinde mit dem Ziel der gegenseitigen Erbauung geschieht, verschwinden manche Probleme von selbst. Wenn man mehr auf den Nutzen für andere sieht als auf den persönlichen Vorteil, wird man in der Öffentlichkeit auf die Ausübung „egoistischer“ Gaben, die nur der Selbsterbauung dienen wie das Sprachenreden (V.4), freiwillig verzichten.

[...] erfüllt meine Freude, dass ihr [...] nichts aus Eigennutz oder eitler Ruhmsucht tut, sondern dass in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst; ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern ein jeder auch auf das der anderen! (Phil 2,2-4)

Das ist ein gutes Lebensmotto – sowohl für den Alltag als auch für die Gemeinde!


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