Hosea 13,6-14; 14

Juli 26

Heutige Bibellese:

Hosea 11,1-14,10 / 1.Korinther 7,25-40 / Psalm 21,1-14 / Sprüche 20,1


Weil Israel sich, als es satt geworden war, überhob und den HERRN vergaß, antwortete dieser mit Gericht. Er wurde für sie wie ein Löwe, Leopard und Bär – interessanterweise genau die Tiere, die in Dan 7 für die Weltreiche Babylon, Persien und Griechenland stehen, unter denen Juda zu leiden hatte.

Bis heute hat sich nichts daran geändert, dass Gott Nationen und Einzelpersonen, die sich gegen den Herrn, ihren Helfer, stellen, zugrunde richten (V.9; Joh 3,18). Doch Menschen neigen immer dazu, sich andere „Helfer“ zu suchen, die nicht helfen können. So forderte das Volk Israel einen König (Saul), obwohl doch der HERR ihr König und Führer war (V.10). Demnach könnte sich V.11 auf Saul beziehen, oder, weil in Kap. 13 nur das Nordreich und nicht ganz Israel angesprochen ist, auch auf Jerobeam I. Beiden zürnte der HERR (1.Sam 15,22-23; 1.Kön 14,14-16; 15,30). Mit dem König, den der HERR in seinem Grimm wegnahm (V.11), muss Hoschea, der letzte König des Nordreiches, gemeint sein, mit dessen Wegnahme das Reich endgültig unterging.

Da Ephraim an seiner Sünde festhielt, blieb sie zusammengebunden und aufbewahrt (V.12). Damit wird auf den orientalischen Brauch angespielt, Geld und Wertsachen in einem Beutel zusammenzubinden und an einem sicheren Ort zu verbergen. Genauso sicher bleibt Ephraims Schuld bewahrt – nichts geht verloren! Ephraim befindet sich im Scheol, im Totenreich (nicht in der Hölle). Doch es wird die Zeit kommen (am Ende der großen Drangsal), in der Israel als Nation aus dem Todesschlaf zu neuem Leben erweckt werden wird (Hes 37). Vers 12 wird in 1.Kor 15,55 auf die Auferweckung der Glaubenden bezogen und als Beleg dafür zitiert, dass Jesus den Tod besiegt hat und uns an diesem Sieg teilhaben lässt (vgl. 2.Tim 1,10).

Die Prophetie Hoseas endet mit einem erneuten Aufruf zur Umkehr und Buße (14,2-4) und einem Ausblick auf die zukünftige Wiederherstellung und Segnung Israels.

Wir alle waren wie Israel durch eigene Schuld gestürzt (V.2). Da kann nur eine Abkehr von den früheren verkehrten Wegen und eine Hinwendung zum Herrn Jesus retten (V.3)! Eine echte Umkehr beinhaltet, dass man sich ganz auf den Herrn verlässt und nicht mehr auf Assur und Pferde (andere Menschen, eigenes Können oder Ansehen, materielle Sicherheit usw.). Auch ein Bruch mit den Götzen gehört dazu, d.h. mit allem, was den ersten Platz im Leben einnahm und allem, was einen von Gott trennt. Statt unseren alten Götzen Geld und Zeit zu opfern, sollen auch wir dem Herrn die „Frucht unserer Lippen“ darbringen (Lob und Dank, Zeugnisgeben von ihm usw.).

Durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen! Das ist: Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. (Hebr 13,15)

Das ganze Leben dem Herrn zu weihen, d.h. sich ihm ganz hinzugeben und auf die Götzen zu verzichten, mag für Außenstehende radikal und wenig attraktiv erscheinen. Doch wer das tut, wird nichts vermissen. Der Herr (hier mit einem Wacholder verglichen) ist die Quelle aller Frucht (Nahrung); nur bei ihm findet man die Speise, die den Hunger stillt und ewiges Leben schenkt (Joh 6,27)!

[...] Was soll ich noch mit den Götzen? - Ich, ich habe [...] auf ihn geblickt. - Ich bin wie ein grüner Wacholder, nur an mir wird Frucht für dich gefunden. (Hos 14,9)


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