2.Könige 17,26.41

Juli 27

Heutige Bibellese:

2.Könige 17,7-18,37 / 1.Korinther 8,1-13 / Psalm 22,1-14 / Sprüche 20,2-4


Kapitel 17 beschreibt die Entstehung des Volkes der Samariter und deren Religion: eine Mischung aus Verehrung des HERRN und Götzendienst (V.41). Diese Mischung blieb durch die Generationen hinweg erhalten – mit dem Ergebnis, dass die Samariter von den frommen Juden verachtet wurden, wovon auch das NT deutlich zeugt. Die Löwenplage hatte zu der Frage geführt, wie der „Gott des Landes“ angebetet werden muss (V.26). Interessanterweise war diese Frage unter den Samaritern zur Zeit Jesu immer noch aktuell, weil sie Gott auf dem Berg Garizim anbeteten. Dort hatten sie einen eigenen Tempel erbaut (nachdem ihnen die Mithilfe am Bau des Tempels in Jerusalem nach der babylonischen Gefangenschaft verweigert worden war), der aber durch den Makkabäer Johannes Hyrkan zerstört und nicht wieder aufgebaut worden war. Die Juden dagegen waren überzeugt, dass der HERR nur in Jerusalem angebetet werden durfte (Joh 4,20). Jesus wies die Frau darauf hin, dass die Anbetung in der Zukunft nicht mehr an einen Ort gebunden wäre, sondern überall geschehen könne, vorausgesetzt, dies geschieht durch den Heiligen Geist und in Wahrheit bzw. mit wahrhaftigem Herzen (Joh 4,23-24; Hebr 10,22). Nicht der Ort ist entscheidend, sondern die Gesinnung! Und die war bei denen, die zur Zeit Jesu nicht am rechten Ort (d.h. in Jerusalem) anbeteten, oft besser als bei denen, die das am rechten Ort taten! Das sagte Jesus gerade den jüdischen Führern, die so stolz auf ihre „Rechtgläubigkeit“ waren, durch die Geschichte vom barmherzigen Samariter sehr deutlich (Lk 10,30-37). Auch die Begebenheit von der Heilung der zehn Aussätzigen ist sehr lehrreich. Nur einer der Geheilten kam zurück, fiel vor Jesus auf die Knie (gerade das ist Anbetung!) und bedankte sich – und das war ausgerechnet ein von den Juden verhasster Samariter (Lk 17,11-19).

Wenn auch der Ort an sich nicht entscheidend ist, so ist es doch ratsam, für die Anbetung nur die Gemeinschaft solcher Menschen zu suchen, die selbst ein reines Herz haben:

Die jugendlichen Begierden aber fliehe, strebe aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen! (2.Tim 2,22)

Wer aber anfängt, sich auf seinen Anbetungsort (seine Gemeinde) etwas einzubilden und sich über andere Christen zu erheben, der ist stolz und selbst nicht mehr in der rechten Gesinnung.

Da wir nun, Brüder, durch das Blut Jesu Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum, [...] so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in voller Gewissheit des Glaubens, die Herzen besprengt und damit gereinigt vom bösen Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser. (Hebr 10,19-22)


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