Richter 16

Mai 14

Heutige Bibellese:

Richter 16,1-17,13 / Johannes 7,53-8,11 / Psalm 111,1-10 / Sprüche 15,1-3


Die Geschichte von Simson und Delila zeigt, dass ein Fall nicht plötzlich, sondern schrittweise geschieht. Der erste Fehler bestand darin, dass Simson nicht aus früheren Erfahrungen gelernt hatte und sich erneut mit einer Frau von den Philistern einließ (vgl. 2.Kor 6,14, was insbesondere für die Ehe gilt, das engste Joch, das es im Leben gibt). Dann ließ er sich betören, ihren drängenden Fragen nach seinem Geheimnis nachzugeben. Die ersten beiden Antworten waren falsch, die dritte kam der Wahrheit schon sehr nahe – die Haare wurden erwähnt. Bei der vierten Antwort erkennt Delila, dass Simson die Wahrheit gesagt hatte (vermutlich daran, dass er erklärte, dass seine Haare niemals geschoren worden waren; V.17). So gibt Simson stückweise sein Geheimnis preis; er verliert die Gegenwart des HERRN und dessen Kraft und wird dadurch zur leichten Beute seiner Feinde (V.20). Diese nehmen ihn gefangen und stechen seine Augen aus – aber schon hier sehen wir einen Hoffnungsschimmer: seine Haare (Zeichen seiner Absonderung für den HERRN) beginnen wieder zu wachsen.

Simson musste für den Feind arbeiten (V.21) und ihn unterhalten (V.25 – möge uns dies eine Warnung sein, dass wir uns bzw. unsere Gottesdienste nicht dazu missbrauchen lassen, die Welt zu unterhalten, anstatt sie nach Gottes Willen zu gestalten). Am meisten schmerzt Simson der Verlust seiner Augen. Nur für sie möchte er Rache nehmen (V.28)! Er bittet den HERRN, dass er ihm die Kraft dafür geben möge. Früher hatte er alles seiner Kraft zugeschrieben (vgl. 15,16: ich erschlug 1000 Mann mit dem Eselskinnbacken). Doch nun erkennt er, dass nur die Kraft des HERRN ihm Sieg über den Feind geben kann!

Haben wir erkannt, wie wichtig unsere Herzens-Augen sind? Auf sie müssen wir aufpassen, damit sie nicht vom Feind getrübt, sondern von Gott erleuchtet werden:

Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen und was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke. (Eph 1,18-19)


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