Esra 8,15.22.31.33
Heutige Bibellese:
Esra 8,21-9,15 / Offenbarung 14,1-20 / Psalm 141,1-10 / Sprüche 30,11-14
Esra hatte beschlossen, den König nicht um eine Militäreskorte als Schutz für den Zug nach Jerusalem zu bitten, sondern sich ganz auf den Schutz des HERRN zu verlassen (V.22). Dadurch wurden die Rückkehrer mit mancher heiklen Situation konfrontiert (Feinde; Hinterhalt am Weg), aber der HERR rettete sie aus allen Gefahren! Wie oft hält der Herr auch über uns seine schützende Hand und rettet uns in Gefahren. Paulus, der sogar um seines Glaubens willen oft verfolgt wurde, erlebte dies besonders intensiv:
Du aber hast genau erkannt [...] mein Ausharren, meine Verfolgungen, meine Leiden: welcherlei Leiden mir widerfahren sind in Antiochien, in Ikonium, in Lystra; welcherlei Verfolgungen ich ertrug, und aus allen hat der Herr mich gerettet. (2.Tim 3,10; Elb)
Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich [...] und ich bin gerettet worden aus dem Rachen des Löwen. (2.Tim 4,17)
Wie äußert sich unser Dank für die Bewahrungen, die wir immer wieder erleben? Esra und seine Gefährten brachten aus Dankbarkeit für die Bewahrung auf der Reise und zur Ehre Gottes Tieropfer dar. Dabei handelte es sich um die „klassischen“ Opfertiere. Die gleichen Opfer (allerdings in größerer Anzahl) waren auch bei der Einweihung des Tempels geschlachtet worden (6,17).
Einige der in V.33 genannten Männer, denen man die mitgebrachten Schätze übergab, werden auch im Buch Nehemia genannt: Meremot (Neh 3,4.21), Josabad (Neh 11,16) und Binnui (Neh 3,24). Warum die Rückkehrer zunächst drei Tage in Jerusalem blieben und erst am vierten Tag zum Tempel gingen, um die Schätze „darzuwiegen“ und dem HERRN zu opfern, wird nicht begründet. Die drei Tage am Ende der Reise entsprechen den drei Tagen vor dem Aufbruch von dem Fluss, der nach Ahwa fließt (V.15.33). Die Schätze wurden bei der Aufteilung zum Transport und auch bei der Übergabe gewogen (V.26.33). Der Grund für dieses sorgfältige Vorgehen ist wohl kaum, dass Esra den Männern nicht traute, sondern um üble Gerüchte und Beschuldigungen zu verhüten.
[...] denn wir suchen das zu verhüten, dass uns jemand übel nachredet dieser reichen Gabe wegen, die von uns besorgt wird; denn wir sind auf das Rechte bedacht, nicht allein vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen. (2.Kor 8,20-21)
Es genügt nicht immer, vor Gott ein gutes Gewissen zu haben. Vielmehr sollten wir bei allem was wir tun auch darauf achten, dass Verleumdungen und falsche Anschuldigungen gar nicht erst entstehen können. Die Erfahrung lehrt nämlich, dass sich falsche Gerüchte lange halten, auch wenn zweifelsfrei nachweisbar ist, dass sie den Tatsachen widersprechen!