Lukas 19,1-27

April 18

Heutige Bibellese:

5.Mose 29,1-30,14 / Lukas 19,1-27 / Psalm 89,1-19 / Sprüche 13,7-8


Kurz zuvor hatte ein Oberster Jesus nach dem ewigen Leben gefragt – und war an dem Anspruch Jesu, alles zu verkaufen, was er besaß, gescheitert (18,18-30). Für einen natürlichen Menschen ist es schwer, alle Sicherheiten aufzugeben. Aber wenn Jesus in das Leben eines Mensch tritt (wie bei Zachäus), dann ändert sich plötzlich alles. Was vorher Ziel und Lebensinhalt war (und das war bei Zachäus auch das Geld), wird plötzlich nebensächlich. Im Leben des Zachäus hatte durch die Begegnung mit Jesus eine Kehrtwende zurück zu Gott stattgefunden (wir würden sagen: er hat sich bekehrt) und plötzlich war er frei, sich von der Hälfte seines Besitzes zugunsten der Armen zu trennen und (zusätzlich!) großzügig zurückzuerstatten, was er auf unrechte Weise erpresst hatte. An dieser gewaltigen Verhaltensänderung wurde deutlich, dass sich sein Inneres total verändert hatte und deshalb wusste Jesus, dass Zachäus errettet worden war („Heil widerfahren“; V.9). Nicht das Verschenken seines Besitzes rettete ihn, vielmehr konnte er erst großzügig geben, weil er errettet war!

Bemerkenswert ist, dass in dem Bericht von Zachäus zweimal von „suchen“ gesprochen wird. Zachäus suchte Jesus (wenigstens ihn zu sehen) und Jesus suchte Zachäus (V.3.10). Wer suchte nun wen? Zunächst stimmt es, dass kein Mensch gerettet werden könnte, wenn Jesus, der Sohn des Menschen, nicht gekommen wäre, um verlorene Sünder zu suchen und zu retten (V.10). Die Menge derer, die Jesus sucht, ist auch nicht begrenzt: da alle Menschen durch die Sünde verloren sind und Jesus die Verlorenen sucht, bedeutet dies, dass er alle sucht!

Wenn wir andererseits sehen, dass sich nicht alle Menschen retten lassen, dann liegt das also nicht daran, dass Jesus sie nicht suchen würde, sondern dass sie Jesus nicht suchen! Hätte Jesus in Zachäus nicht das starke Verlangen nach IHM (und nach Rettung) gesehen, dann wäre er an ihm vorübergegangen wie an vielen anderen, die den Weg säumten. Doch weil Zachäus zur Rettung bereit war, widerfuhr ihm Heil (V.9). Wenn Gottes und menschliches Suchen zusammenkommen, dann erst findet die Rettung statt.


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