Lukas 6,12-26

März 24

Heutige Bibellese:

4.Mose 17,6-18,32 / Lukas 6,12-38 / Psalm 68,20-36 / Sprüche 11,24-26


Das Lukasevangelium berichtet viel über das Gebetsleben Jesu: bei 11 Gelegenheiten (3,21; 5,16; 6,12; 9,18.29; 11,1; 22,32.41; 23,34.46; 24,30), die fast alle in den anderen Evangelien nicht erwähnt werden. Das Gebet ist ein Ausdruck tiefer Abhängigkeit von Gott und somit ein Grundmerkmal wahren Menschseins. Das erklärt, warum gerade Lukas das Gebetsleben Jesu so ausführlich schildert und betont. Wie intensiv ist Ihr Gebetsleben? Gott fordert uns in seinem Wort dazu auf, unablässig und zu jeder Zeit zu beten – nicht nur fünf Minuten vor dem Einschlafen!

Betet unablässig! (1.Thess 5,17)

Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist, und wachet hierzu in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen [...] (Eph 6,18)

Nachdem Jesus seine Jünger berufen hatte, stieg er mit ihnen den Berg herab (V.17) – allerdings nur ein Stückchen, denn nach Mt 5,1 fand die Predigt noch auf dem Berg statt.

Bezüglich der Seligpreisungen (V.20-26) fallen zwei Unterschiede zu Matthäus auf. Lukas beginnt die Rede mit einem Kontrast zwischen Seligpreisungen und Weherufen, während Matthäus über die Weherufe erst zu einer viel späteren Gelegenheit berichtet (Mt 23). Lukas beschränkt sich nicht auf die positive Seite, sondern stellt auch die negative dar. Er spricht damit die Gewissen seiner Zuhörer an und warnt sie. Auch dies ist ein Zeichen göttlicher Gnade (die Lk so betont), die jeden zur Buße ruft und nicht will, dass irgendjemand verloren geht (2.Pt 3,9). 

Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Matthäus die Seligpreisungen sehr allgemein formuliert „glückselig die...“; dort hält Jesus eine allgemeine Rede. Lukas spricht seine Jünger dagegen direkt an „glückselig ihr ...“. Diese persönliche Anrede richtet sich direkt an ihre Herzen und die Segnung wird den Jüngern direkt zugesprochen (sofern die Voraussetzungen bei ihnen erfüllt sind). Jesus wusste, dass seine Jünger Leid und Verfolgung erwarten würde (V.22) – aber zuerst würde auch er selbst vieles leiden müssen (9,22; 17,25)!


Nächster Tag Vorheriger Tag