Lukas 6,27-45

März 25

Heutige Bibellese:

4.Mose 19,1-20,29 / Lukas 6,39-7,10 / Psalm 69,1-16 / Sprüche 11,27


Lukas berichtet von der Bergpredigt an dieser Stelle nur einige ausgewählte Teile und streut andere Teile hier und dort ein, um andere Ereignisse zu kommentieren. Das ist kein Widerspruch zum Matthäusevangelium, denn es ist anzunehmen, dass Jesus einige seiner Reden wiederholte, damit sie sich seinen Zuhörern tief einprägten. Andere Ausleger begründen die Abweichungen damit, dass Lukas sein Material nicht chronologisch sondern „moralisch“ angeordnet habe.

Matthäus stellt Jesus (den König) stärker als Gesetzgeber dar. Er greift das „zu den Alten“ Gesagte und im Gesetz überlieferte auf (Mt 5,21.27.31.33.38), vertieft und erweitert es. Dabei wird die Autorität des Gesetzes und der Propheten nicht untergraben, sondern vielmehr modifiziert, um den großen Veränderungen, die mit dem Anbrechen des Reiches und der Herrlichkeit seiner Gegenwart verbunden sind, gerecht zu werden.

Lukas übergeht die gesetzlichen Teile, auch die Notwendigkeit, die Gerechtigkeit im Verborgenen zu wirken und der liebenden Fürsorge des Vaters zu vertrauen. Stattdessen erwähnt er die Ermahnung zur Feindesliebe anstelle von Vergeltung. Sie sollten Gnade praktizieren und sich damit als Söhne des gnädigen Vaters erweisen (V.35). Auch sollten sie barmherzig sein anstatt zu richten, weil der Vater barmherzig ist (V.36). In die gleiche Richtung zielt das Beispiel vom Splitter und Balken (V.41 ff). Wir sollten nicht andere moralisieren, sondern zunächst selbst ein Vorbild in Aufrichtigkeit und Gehorsam sein.


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