2.Chronik 6,19-42

Okt 16

Heutige Bibellese:

2.Chronik 6,12-8,10 / Kolosser 1,21-2,7 / Psalm 88,1-19 / Sprüche 25,16-17


Nachdem Salomo zu Beginn seines Gebets Gott gepriesen hatte, bat er für das Volk (ab V.19). Die Fürbitte für das Volk hat zwei Teile. Die Verse 22-31 behandeln innere Probleme, V.32-40 dagegen äußere Angelegenheiten.

An erster Stelle nennt er Sünde gegen den Nächsten – ein Problem, das auch in unseren Gemeinden auftritt. Der in V.22 erwähnte Fluch ist so zu verstehen, dass der „Schuldige“ vor den Priester geführt wurde und dort, wenn er an seiner Unschuld festhielt, dies vor dem Altar beschwören musste. Falls sein Schwur ein Meineid wäre, würde er unter dem Fluch Gottes stehen.

Der Unterschied zwischen den recht ähnlich klingenden Versen 26 und 28 (kein Regen bzw. Dürre / Hungersnot) besteht darin, dass in V.26 das ganze Volk gesündigt hat (indem sie z.B. schlechten Entscheidungen der Priester oder Ältesten folgten und mitschuldig wurden, weil sie diese nicht selbst geprüft hatten) bzw. als Einzelne gesündigt hatten (V.29: „je nachdem, was einer als seine Plage und seinen Schmerz erkennt“).

Wenn ein Ausländer um des Namens des HERRN willen zum Tempel kommt (V.32), weil er von dessen Größe und Stärke gehört hat, sollte der HERR hören und nach allem tun, was der Ausländer begehrte. Darin ist auch ein Hinweis auf das Tausendjährige Reich enthalten, in dem sich gottesfürchtige Nationen dem HERRN anschließen werden (Sach 2,15; 8,23).

Die letzten Bitten für den Fall eines Krieges gegen Feinde bzw. Gefangenschaft in der Ferne, waren sehr wichtig. Beide Fälle traten ein. In beiden hörte der HERR – und er wird es in der Endzeit auch noch einmal tun und seinem Volk vergeben, es sammeln und von seinen Feinden befreien!

Auch in der Gemeinde treten diese Kategorien von Angelegenheiten auf. Der Fall, dass ein Bruder gegen seinen Nächsten sündigt, wird in Mt 18,15-18 behandelt. Sünde im Volk (vgl. V.24-31) macht verwundbar gegenüber Angriffen des Feindes, des Teufels (2.Kor 2,11; 1.Pt 5,8) und führt zu geistlicher Dürre oder gar Schwachheit, Krankheit und Tod (1.Kor 11,30). Deshalb ist es wichtig, sich sowohl als Gemeinde als auch als Einzelne zu prüfen und ggf. Sünde zu bekennen!

Eine Erfüllung von V.32-33 können wir in dem Kämmerer aus Äthiopien sehen. Er suchte den HERRN, kam aber „zu spät“, weil das Judentum bereits durch die Gemeinde „abgelöst“ war. Als er sich enttäuscht wieder nach Hause wandte, sandte der Herr ihm den Evangelisten Philippus, der ihm das Evangelium verkündigte, woraufhin er sich bekehrte und zu einem Sohn Gottes wurde – eine Stellung, die ihm das Judentum nicht hätte bieten können!

Die größten Probleme in der Gemeinde stellen die inneren Angelegenheiten dar. Doch es gibt auch Anfeindungen von außen (besonders in Ländern, wo Christenverfolgung herrscht). In solchen Fällen sollen wir Liebe üben, milde und sanftmütig sein und für unsere Feinde beten (Mt 5,44; 2.Tim 2,24-26)!


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