2.Chronik 5,11-14

Okt 15

Heutige Bibellese:

2.Chronik 4,1-6,11 / Kolosser 1,1-20 / Psalm 87,1-7 / Sprüche 25,15


Vers 11 betont, dass alle Priester sich geheiligt hatten – ohne Ausnahme, ohne Rücksicht auf ihre Abteilungen, in die David sie eingeteilt hatte (1.Chr 24). Vermutlich wurde die Lade nur von vier oder maximal acht Priestern getragen und ins Allerheiligste gebracht. Dennoch heiligten sich alle! Würden nicht wir mehr die Herrlichkeit Gottes sehen und erleben (V.14), wenn alle im Volke Gottes, vom „Kleinsten“ bis zum „Größten“, mehr auf ihre Heiligung bedacht wären?

Die Tempelweihe wurde von Musik und Gesang begleitet, angeführt von Asaf, Heman und Jedutun, die mit ihren Söhnen und Brüdern zusammen – feierlich in Byssus gekleidet – mit Zimbeln, Harfen und Zithern an der Ostseite des Altars (d.h. zwischen Altar und Eingangstor; der Tempel war nach Osten ausgerichtet) standen und von etwa 120 Priestern mit Trompeten begleitet wurden. Trotz ihrer großen Menge vermittelten sie den Eindruck höchster Einheit: Die Stimmen der Trompeter und Sänger war wie eine Stimme zu hören! Sie waren von dem einen großen Ziel geeint, den Herrn zu preisen und ihn zu loben: „Denn er ist gütig, denn seine Gnade währt ewig!“. Es sind die gleichen Worte, mit denen David einst seinen Lobgesang schloss, mit dem er Asaf und seine Brüder den HERRN nach der Überführung der Bundeslade nach Jerusalem preisen ließ (1.Chr 16,7.34) – und die gleichen Worte, mit denen David Heman und Jedutun den HERRN bei der Stiftshütte preisen ließ (1.Chr 16,41). Der HERR hatte alle seine Verheißungen erfüllt. Er hatte sein Volk aus Ägypten ins verheißene Land gebracht und ihnen Ruhe vor ihren Feinden verschafft und den Bau des Tempels ermöglicht. Nun waren der HERR und sein Volk zur Ruhe gekommen. Dass das Volk so weit gebracht worden war, war kein eigener Verdienst. Immer wieder hatten sie gesündigt und den Zorn Gottes über sich gebracht. Doch in seiner Güte und Gnade hatte er seine Verheißungen trotzdem erfüllt. Kein Lobgesang hätte angemessener sein können als V.13: „Denn er ist gütig, denn seine Gnade währt ewig!“

Nach der Rückkehr aus dem Exil wurde bei der Grundsteinlegung des zweiten Tempels der gleiche Lobpreis gesungen – wieder war es nur der Güte und Gnade Gottes zu verdanken, dass er seinem Volk einen Neuanfang ermöglichte (Esr 3,10-11)! Und wie groß wird der Lobpreis sein, wenn der HERR den Überrest seines Volkes zurückführen wird, wenn der dritte Tempel gebaut werden wird und wenn schließlich alle Feinde Israels vernichtet sein werden und der Herr Jesus regieren wird! Der einheitliche Lobpreis ist ein Schatten für den zukünftigen Lobpreis Israels im kommenden Reich Gottes!

In gewisser Hinsicht ist das Reich Gottes schon jetzt in seiner Gemeinde gegenwärtig. Werden auch wir von dem Wunsch und Ziel geeint, den Herrn für seine Güte und Gnade, die wir täglich aufs Neue erfahren, zu loben und zu preisen?


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